SAP hat sein Russland-Geschäft aufgrund des Ukraine-Kriegs eingestellt. Das Ende der Geschäftsbeziehungen mit der Russischen Föderation bezieht sich auf den Verkauf von Softwareprodukten und Services von SAP. Dieser Schritt dürfte dem Walldorfer Softwarekonzern nicht leicht gefallen sein.
SAP ist Marktführer in der Russischen Föderation im Bereich der Unternehmenssoftware. 2017 etwa betrug der Umsatz rund 820 Millionen Dollar. Das entsprach etwa drei Prozent der Gesamterlöse von SAP.
Die ERP-Systeme von SAP werden in Russland im Bereich des Projekt-, Personal-, Beschaffungs- und Kundenbeziehungsmanagements sowie im Business Intelligence eingesetzt. Zu den Hauptkundengruppen gehört das verarbeitende Gewerbe.
Der Hauptkonkurrent von SAP in Russland ist einer der größten russischen Softwareanbieter 1C. 1C, wurde ursprünglich für die Automatisierung der Buchhaltung entwickelt und ist an die Anforderungen des russischen Rechts angepasst. Ein weiterer SAP-Wettbewerber in Russland ist der US-Softwareriese Oracle, der sich jedoch nun zusammen mit SAP aus Russland zurückzieht.
Es besteht kein Zweifel daran, dass der geopolitische Konflikt SAP und der gesamten deutschen Wirtschaft, die traditionell starke wirtschaftliche Beziehungen zu Russland pflegt, schadet. Aufgrund des politischen Drucks haben die Unternehmen jedoch aktuell keine andere Wahl. Eine schnelle Lösung im Ukraine-Konflikt würde daher SAP und der gesamten deutschen Wirtschaft zugutekommen. Die SAP-Aktie gehört auf die Watchlist.