Es gehört zur Geschäftsidee von Palantir, sich praktisch überall auszubreiten. Weil in jeder Branche datengestützte Entscheidungen zu besseren Ergebnissen führen können, wenn erst mal der richtige Ansatz gefunden ist. Dementsprechend ist Palantir schon längst über seine Wurzeln im Militär- und Geheimdienstmilieu hinausgewachsen.
Neben Regierungskunden hat der US-Spezialist für Datenanalyse auch immer mehr Privatunternehmen, die seine Dienste in Anspruch nehmen. Bekannt ist unter anderem die Zusammenarbeit mit Airbus im Bereich der Lieferkette für Flugzeugteile. Auch bei zahlreichen Start-ups ist Palantir beteiligt – bislang allerdings mit mäßigem Erfolg. Diese Woche hat Palantir wieder einmal eine interessante Kooperation gemeldet.
FCG, nach eigenen Angaben ein führendes europäisches Beratungsunternehmen für Governance (Unternehmensführung), Risiko und Compliance (GRC), wird gemeinsam mit Palantir Dienstleistungen für Kunden aus diversen Branchen in ganz Nordeuropa entwickeln. Kunden sollen so unter anderem in die Lage versetzt werden, regulatorische Anforderungen besser nachkommen zu können.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der FCG, um den nordischen Finanzsektor intelligenter, sicherer und nachhaltiger zu machen“, sagte Noam Perski, Palantir-Leiter für die Nord-Region. Kombiniert werde dabei das Branchenwissen von FCG mit Palantirs „bahnbrechender Technologie-Plattform“.
Im Prinzip ist es die alte Geschichte: Palantir sucht sich in vielen Branchen Partner, um dort Fuß zu fassen. Dabei geht es zunächst nicht um Profitabilität, sondern darum, sich als Problemlöser und Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, die mit Palantir arbeiten, zu etablieren. Auch im Fall FCG bleibt abzuwarten, wie stark die Zusammenarbeit im Geschäftsalltag sein wird – und wie hoch die Gewinne. Die Aktie ist unterdessen in den vergangenen Wochen nach einem kurzen Ausflug über zehn Dollar wieder unter acht Dollar abgerutscht. Längerfristig ist die Bodenbildung noch im Gang. Ein Kauf drängt sich für Trendfolger derzeit nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies