Mit einem Minus von 6,4 Prozent gehörten die Aktien von Meta am Donnerstag zu den schwächsten Titeln im Nasdaq 100. Kein Wunder, denn gleich drei schlechte Nachrichten drücken auf den Kurs: Die Einstellung der Entwicklung einer Smartwatch und wohl auch einer AR-Brille sowie ein Analysten-Downgrade von Goldman Sachs.
Erstens hat Meta die Entwicklung einer Smartwatch eingestellt. Das Gerät war laut Bloomberg über zwei Jahre in Entwicklung, sollte die klassischen Smartwatch-Features enthalten und über zwei Kameras verfügen, was ein deutliches Unterscheidungsmarkmal zu Geräten anderer Hersteller gewesen wäre.
Zweitens berichtete The Information, dass der Konzern auch bei der Entwicklung seiner AR-Brille auf die Bremse trete, die in ihrer ersten Version bereits 2024 erscheinen sollte. Es werde sich nun direkt auf eine zweite Version konzentriert.
Diese beiden Nachrichten zeigen deutlich, dass Facebook rund um seine „Reality Labs“ Anpassungen vornimmt, um Kosten zu sparen. Bereits Mitte Mai sagte eine Meta-Sprecherin, dass Reality Labs es sich nicht mehr leisten könne, einige der laufenden Projekte durchzuführen, und weitere Projekte verschieben müsse.
Die Reality Labs, die aus dem Oculus-Kauf hervorgingen und im Konzern unter anderem für die Entwicklung rund um das Metaverse verantwortlich sind, erlösten im Q1 nur 695 Millionen Dollar. Gleichzeitig schrieb der Unternehmensbereich satte drei Milliarden Dollar Verlust – 62 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Abschließend senkte dann auch noch Goldman Sachs das Kursziel für die Aktie von Meta von 300 auf 290 Dollar. Analyst Eric Sheridan reduzierte in einer Branchenstudie die Prognosen für US-Technologieunternehmen, um die Wahrscheinlichkeit eines schwächeren makroökonomischen Umfelds und eines deutlich niedrigeren Umsatzwachstums in den kommenden Jahren zu berücksichtigen.
Auch Meta antizipiert makroökonomische Schwächen und drückt bei der Metaverse-Entwicklung auf die Kostenbremse. Aber keine Panik, Entlassungen soll es keine geben und die große Metaverse-Fantasie bleibt intakt. Selbst das gekappte Goldman-Kursziel sieht noch ein Kurspotenzial von 58 Prozent. Anleger bleiben bei der Meta-Aktie investiert.