Halbleiterspezialist Intel übertrifft im ersten Quartal alle Erwartungen. Insbesondere bei der Cloud und Laptops läuft es dank weltweiter Heimarbeit rund. Im Data-Center-Geschäft wächst der Konzern verglichen zum Vorjahreszeitraum von Januar bis März um 43 Prozent (davon 53 Prozent durch Cloud) und der PC-Bereich legt 14 Prozent (davon 22 Prozent dank Laptops) zu.
Deshalb steigen Intels Quartalsumsätze auf insgesamt 19,8 Milliarden Dollar (Plus 23 Prozent zum Vorjahresquartal), Analysten hatten 1,17 Milliarden Dollar weniger erwartet. Für 51 Prozent der Erlöse ist allein das Geschäft mit Rechenzentren verantwortlich. Auch beim Gewinn pro Aktie übertrifft Intel mit 1,31 Dollar die Expertenschätzungen um 0,11 Dollar.
Wegen dieser guten Ergebnisse sitzt der Chipprimus auf frei verfügbaren Cashreserven von 2,9 Milliarden Dollar. Dazu wurden bis Ende März für 4,2 Milliarden Dollar 71 Millionen Aktien zurückgekauft (mittlerweile gestoppt) und 1,4 Milliarden Dollar Dividenden ausgezahlt.
So soll es weitergehen
Intel rechnet im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 18,5 Milliarden Dollar (Analystenschätzung: 18,1 Milliarden Dollar) und 1,10 Dollar Gewinn pro Aktie (Schätzung: 1,17 Dollar). Beim Gewinn liegt der Konzern zwar unter den Erwartungen, aber im Vergleich zum Vorjahr (1,06 Dollar pro Aktie) erwartet Intel weiteres Wachstum (Cloud plus 25 Prozent zu Q2/2019).
Allerdings gibt es aufgrund der unsicheren Wirtschaftsperspektiven keinen Ausblick fürs Gesamtjahr.
Auch die jüngsten Zahlen haben am Markt keine Begeisterung ausgelöst. Dabei gibt es für Intel die Krise praktisch nicht. Der Chipkonzern ist mit einem 2020er und 2021er-KGV von 12 im Vergleich zu Nvidia (2020er-KGV von 62, 2021er-KGV von 46) und AMD (2020er KGV von 61, 2021er KGV von 41) extrem günstig bewertet. Das Wachstum, insbesondere im Cloud-Geschäft, geht vorerst ungehindert weiter und der Konzern könnte die Erwartungen im zweiten Quartal erneut übertreffen. Die Aktie bleibt für langfristig orientierte Anleger ein Kauf.