Während Chip-Highflyer wie AMD oder Nvidia sich aktuell schwertun, am Markt ihre hohen Bewertungsniveaus mit ihren hervorragenden Wachstumsaussichten zu rechtfertigen, klettert die Intel-Aktie stetig nach oben. Auch am Mittwoch gab es für das Papier des angeschlagenen Chip-Giganten wieder einen ordentlichen Schub.
Nach einem starken Handelstag am Montag, in der die Intel-Aktie bereits 3,3 Prozent nach oben kletterte, ging es nachbörslich noch einmal in der Spitze um 5,4 Prozent nach oben. Der Grund für diesen Kursschub ist der Wechsel des Micron-Finanzchefs zu Intel.
David Zinser, der seit 2018 als CFO bei Micron tätig war, wird bereits ab dem 17. Januar der Finanzchef und Vizepräsident von Intel. Zinser hat über 20 Jahre Erfahrung in der Halbleiterindustrie und bringt laut Pressemitteilung „eine einzigartige Kombination aus strategischem Vordenken, umfangreichem Wissen bezüglich Halbleitern und ihrer Fertigung, Kapitalallokationsdisziplin und Erfolg bei der Wertschöpfung für Aktionäre mit“.
Intel CEO Pat Gelsinger bekommt damit einen hervorragenden Manager zur Seite, der bei der Durchführung der neuen „IDM 2.0“-Strategie helfen kann. Teil der neuen Strategie sind Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Dollar und der Aufbau zwei neuer Fabriken in Arizona und Foundry-Kapazitäten in den USA und Europa. Bereits zuvor wurde mitgeteilt, dass der amtierende CFO George Davis im Mai zurücktritt.
Intel aktuell Outperformer
Bei den Anlegern kommt die Personalie gut an, wie der nachbörsliche Kurssprung zeigt. Doch auch in den Wochen davor zählte die Intel-Aktie zu den Outperformern im Chip-Sektor. Während der Philadelphia Semiconductor Index im vergangenen Monat ein Minus von 3,7 Prozent lieferte, kletterte das Papier von Intel um 12,6 Prozent nach oben.
Entscheidend für diese Outperformance ist die Kombination aus dem unverändert attraktiven Chip-Sektor und die vergleichsweise günstige Bewertung der Intel-Aktie mit einem 22er-KGV von 16 und einem 22er-KUV von 3,1. Insbesondere in einer Marktphase mit steigenden Zinsen, in der Wachstumsaktien korrigieren, sehen viele Anleger bei Intel Potenzial.
DER AKTIONÄR setzt seit Ausgabe 52/21 wieder auf die Intel-Aktie – bisher mit Erfolg. Reichlich Potenzial ist zudem noch vorhanden, wenn es gelingt, den technologischen Fortschritt der Konkurrenz einzuholen und die neuen Foundry-Kapazitäten an Kunden gewinnbringend zu verkaufen. Eine Mammutaufgabe, deren Bewältigung zusätzlich mit einem erfolgreichen Börsengang von Mobileye gekrönt werden könnte. Aktuell geht der Turnaround voran – und Anleger bleiben investiert.