Das soziale Videonetzwerk TikTok hat in der Coronakrise einen riesigen Zulauf von jungen Nutzern bekommen. Die Geschäftsidee ist dabei genauso genial wie simpel: Mit TikTok kann man 15-Sekunden-lange Clips aufnehmen und diese mit Spezialeffekten und Musik hinterlegen. Nun will Facebook dieser Erfolgsgeschichte ein für allemal ein Ende setzen. Und dafür hat der Tech-Riese gute Gründe. TikTok stand zuletzt massiv in der Kritik, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergegeben zu haben.
Laut dem Nachrichtensender CNBC steht Facebook kurz vor der Einführung des Kurzvideo-Dienstes "Instagram Reels" in mehr als 50 Ländern – darunter USA, Großbritannien und Japan. Weitere Länder sollen folgen. Die Testphase von "Reels" soll bereits in Brasilien, Deutschland und Frankreich anlaufen. "Reels" soll TikTok-ähnliche Funktionen anbieten und auf der Instagram-Plattform verfügbar sein.
Rallye vorerst gestoppt
Die Facebook-Rallye ist im Zuge des Rücksetzers des Gesamtmarktes etwas ins Stocken geraten. Die Aktie notiert aktuell bei rund 239 Dollar – rund 4 Prozent unter ihrem erst kürzlich aufgestellten Allzeithoch. So gesehen tendiert das Papier seit Ende Juni eher seitwärts. Allerdings könnten die anstehenden Quartalszahlen schon sehr bald für positive Impulse sorgen und die Aktie in neue Höhen katapultieren.
Aktuell erwägen mehrere Länder TikTok aufgrund des Umgangs des Unternehmens mit Nutzerdaten zu verbieten – darunter auch USA, Australien und Großbritannien. In Indien wurde TikTok bereits verboten.
Facebook legt damit dem aufstrebenden chinesischen Unternehmen den Finger in die Wunde. Zeitgleich schafft Facebook damit die Grundlage für weiteres Wachstumspotenzial bei jungen Nutzern und Teenagern.
Mit mehr als einer Milliarde Nutzern aus über 150 Ländern stieg TikTok innerhalb kurzer Zeit zu einem Big Player im Bereich der sozialen Medien auf. Geht man nun davon aus, dass große Teile dieser Nutzergruppe in Ländern außerhalb Chinas zu Instagram abwandern werden, könnte dies weitere riesige Wachstumsimpulse beim Tech-Giganten freisetzen und viele mittel- bis langfristigen Analystenschätzungen für Facebook als zu konservativ ad absurdum führen. Facebook bleibt ein absolutes Basisinvestment.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.