Wie in den vergangenen Quartalen hat sich erneut die US-amerikanische Tochter T-Mobile als Wachstumsmotor für die Deutsche Telekom erwiesen und deutlich vorgelegt. An diesem Freitag, 13. Mai, legt nun auch der DAX-Konzern selbst Zahlen vor. Ein Ausblick zeigt, worauf sich Anleger im Vorfeld einstellen müssen.
T-Mobile US konnte in den ersten drei Monaten deutlich mehr Mobilfunkverträge unter das Volk bringen und seinen Erlös steigern. Unter dem Strich sank der Gewinn zum Jahresstart aber, denn erneut belasteten hohe Integrationskosten aus dem Zusammengehen mit dem kleineren Wettbewerber Sprint den Nettogewinn. Dennoch ließ es sich Unternehmenschef Mike Sievert nicht nehmen, seine Jahresziele zu erhöhen.
2022 sollen nach Abzug von Kündigungen nun insgesamt 5,3 bis 5,8 Millionen neue Telefonverträge hinzukommen, also an beiden Enden der Spanne 300.000 mehr als zuvor angepeilt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Leasingumsätze (Core EBITDA) soll mit 25,8 bis 26,2 Milliarden Dollar ebenfalls etwas besser ausfallen als zunächst in Aussicht gestellt.
Die Synergieeffekte aus der Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Sprint sollen mit bis zu 5,4 Milliarden Dollar im besten Fall noch etwas höher ausfallen als bislang kalkuliert. Den größten Effekt verspricht sich das Management durch eine Reduktion der Vertriebsgemeinkosten. Allerdings sollen auch durch Optimierungen des Netzwerks Kosten eingespart werden. Die Integrationskosten sollen hingegen bei maximal fünf Milliarden Dollar bleiben.
Das erwartet die Telekom
Davon dürfte auch die Deutsche Telekom profitieren. Für das laufende Jahr will Konzernchef Tim Höttges den freien Mittelzufluss um fast ein Fünftel auf rund 10 Milliarden Euro hieven. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA AL (also inklusive Leasingkosten) soll bei rund 36,5 Milliarden Euro liegen und damit stabil bleiben.
Der operative Gewinn nach einer Umstellung beim Leasing von Endgeräten (Core EBITDA AL) soll unterdessen um fünf Prozent auf 35,5 Milliarden Euro steigen. In der Vergangenheit war der Konzern allerdings regelmäßig eher konservativ ins Jahr gestartet und hatte seine Jahresziele immer weiter nach oben geschraubt – vor allem dann, wenn T-Mobile US kurz zuvor optimistischer geworden ist. Wie bereits bekannt, will die Deutsche Telekom ihren Aktionären für das vergangene Jahr eine Dividende von 64 Cent je Aktie zahlen.
Die Deutsche Telekom profitiert nach wie vor von der starken Entwicklung in den USA. Die günstige Bewertung und das stagflationssichere Geschäft sprechen im turbulenten Marktumfeld weiter für den DAX-Titel. Doch noch immer lässt der charttechnische Ausbruch auf sich warten. Anleger brauchen deshalb weiter Geduld. Die ersten Schritte sind der Sprung über 17,80 Euro und ein Sprint bis zum Mehrjahreshoch bei 18,92 Euro.
Mit Material von dpa-AFX
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