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Nach dem enttäuschend verlaufenen Investorentag und Gesamtmarktverlusten insbesondere um das Wochenende verlor die KI- und Short-Squeeze-Aktie C3.ai mehr als ein Drittel ihres Wertes. In den vergangenen zwei Tagen gelang allerdings eine Stabilisierung. Bildet diese nun die Basis für den nächsten Aufwärtsimpuls?
Über fehlende Aufmerksamkeit kann man sich bei C3.ai aktuell nicht beklagen: Die Aktie ist mittendrin im Hype um Künstliche Intelligenz und gehört selbst nach den jüngst dramatischen Kursverlusten von 48 auf 32 Dollar mit den zu den besten Werten der Branche: Seit Jahresanfang steht noch immer ein Plus von 220 Prozent zu Buche.
Aufmerksamkeit allerdings ist ein zweischneidiges Schwert, wie der Investorentag in der vergangenen Woche zeigte, denn der wusste nicht so recht zu überzeugen. Analysten vermissten vor allem konkretere Hinweise darauf, wann und wie das Unternehmen profitabel zu wirtschaften gedenkt. Aktuell verbrennt C3.ai jede Menge Geld. Dementsprechend zurückhaltende Einstufungen ließen daher nicht lange auf sich warten. Das hat Spuren in der Aktie hinterlassen.
In den vergangenen zwei Tagen gelang den Bullen ein erster Gegenschlag. Mitentscheidend dürfte gewesen sein, dass der Technologieindex Nasdaq 100 seine Verlustserie beenden konnte. Ausgehend vom jüngsten Korrekturtief bei 31,57 Dollar hat C3.ai bereits 12 Prozent wiedergutmachen können. Was die weiteren Aussichten anbelangt, zeigt sich das Chartbild aber disparat:
Für anhaltende Erholungsgewinne spricht, dass das am Montag markierte Tief ein höheres Tief war, damit ist die Anfang Mai eingetretene Trendbeschleunigung noch intakt. Der zeitweise überkaufte RSI hat etwas Luft ablassen können und bietet damit neuen Raum für Kursgewinne. Auch ist das Handelsvolumen in den vergangenen zwei Tagen wieder gestiegen.
Nicht ignoriert werden sollte jedoch, dass der RSI das jüngste Hoch bei 48 Dollar nicht mit einem eigenen Hoch bestätigt hat, hier liegt also eine erste bärische Divergenz vor. Zudem muss das Crossing des MACD beachtet werden, der unter die Signallinie gefallen ist. Das muss zwar noch keine Trendwende in der Aktie bedeuten, zeigt aber eine deutliche Verlangsamung der Aufwärtsdynamik an.
Unter dem Strich stehen die Chancen für weitere Kursgewinne nicht schlecht, die Herausforderungen für diese sind nach den herben Kursabschlägen aber gewachsen. Schützenhilfe dürfte weiter die außergewöhnlich hohe Short-Quote leisten - die aber mit dafür sorgt, dass das Kursgeschehen nur wenig berechenbar bleiben dürfte.
Künstliche Intelligenz hin oder her, C3.ai ist selbst nach Verlusten von einem Drittel nur etwas für hartgesottene Trader. Die Unwägbarkeiten durch die hohe Short-Quote sowie das uneinheitliche Chartbild im Tageschart erfordern ein strenges Risikomanagement. Wer die Finger nicht von der Aktie lassen kann, sollte zumindest einen Stopp im Bereich des bei 32 Dollar markierten Verlaufstiefs setzen.
