Lange Zeit galt es als ungewiss, wie Apple auf die in Kraft tretenden Strafzölle reagieren würde. Dabei war die Rede von Produktionsverlagerungen raus aus China (DER AKTIONÄR berichtete). Wie der Konzern gestern bekannt gab, wird nun das neue Mac Pro im US-Bundesstaat Texas produziert, um den Strafzöllen zu entgehen. Währenddessen bewegt sich die Apple-Aktie knapp unter ihrem Allzeithoch.
Bereits am Donnerstag berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der iPhone-Hersteller zahlreiche Ausnahmen von den Zusatzzöllen für einzelne Komponenten des Geräts erhalten habe.
Dass der Konzern nun den neuen Mac Pro komplett in Texas zusammenbauen möchte, ist eine echte Überraschung. Marktbeobachter hatten zuvor spekuliert, dass das neue Gerät in anderen asiatischen Ländern montiert werden könnte.
Laut Apple besitzt das neue Produkt mehr als doppelt so viel US-amerikanische Bauteile wie vorherige Modelle. „Der Mac Pro ist das leistungsfähigste Gerät, das Apple jemals gebaut hat und wir sind froh es in Austin zu produzieren“, so Apple-CEO Tim Cook in einem Schreiben am Montag.
Noch im Juli twitterte US-Präsident Donald Trump: „Apple wird keine Ausnahmegenehmigungen für Mac-Pro-Teile aus China erhalten. Stellt sie doch in den USA her, da habt ihr keine Zölle! […] Ich habe riesigen Respekt vor Tim Cook und mag ihn sehr. Wir werden eine Lösung finden. Ich denke sie werden eine neue Fabrik in Texas ankündigen.“
Beim neuen Mac Pro handelt es sich um einen High-End-Computer. Der Preis beginnt bei 5.999 Dollar.
Der Erlass der Strafzölle dürfte bei Apple als kleiner Erfolg gefeiert werden. Allerdings gelten die Zusatzzölle für andere Produkte wie das iPhone oder die Apple Watch nach wie vor.
Aktuell fehlt der Aktie der entscheidende Impuls, um sich über das alte Allzeithoch bei 233 Dollar zu hieven. Dieser könnte jedoch spätestens mit den Quartalszahlen Ende Oktober kommen. Apple bleibt eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor Nicola Hahn hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.