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13.09.2024 Tim Temp

Wall Street Update: Kauflaune hält an - Tech-Titel erneut gefragt

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Infront DowJones

Die Anleger sind auch zum Ende der Woche freundlich gestimmt und zeigen sich in Kauflaune. Die US-Börsen steuern am Freitag auf einen freundlichen Ausklang einer starken Woche zu. Konjunkturdaten hatten zunächst keinen erkennbaren Einfluss auf die Kurse. Der Leitindex Dow Jones stieg in der ersten Handelsstunde um weitere 0,39 Prozent auf 41.256,78 Punkte.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,37 Prozent auf 5.616,24 Punkte hoch, und der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,29 Prozent auf 19.479,86 Punkte. Für die Woche zeichnen sich für Dow und Nasdaq 100 damit Kursgewinne von 2,3 beziehungsweise 5,7 Prozent ab.

Im frühen Handel wird das Konsumklima für September, ermittelt von der Universität Michigan, veröffentlicht. Dabei werden die Inflationserwartungen der Verbraucher besonders im Fokus stehen. Bereits im Verlauf der Woche hatten die Verbraucher- und Erzeugerpreisdaten auf eine nachlassende Inflation in den USA hingewiesen. Zudem stiegen die US-Einfuhrpreise im August weniger stark als zuvor, was die Erwartungen baldiger Zinssenkungen der Fed weiter stützt – offen bleibt jedoch, wie groß der Zinsschritt ausfallen wird.

"Nächste Woche wird die Fed der Europäischen Zentralbank mit einer Leitzinssenkung um wohl ebenfalls einen Viertelprozentpunkt folgen", kommentierte Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Auch RoboMarkets-Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar hält einen großen Zinsschritt am kommenden Mittwoch für unwahrscheinlich. Daher wäre der geschaffene Fakt einer Zinswende in den USA "eine gute Gelegenheit für Gewinnmitnahmen", so Molnar. Das frühere Fed-Mitglied William Dudley sieht dagegen durchaus Spielraum für eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte.

Schon zur Wochenmitte hatte Chipkonzern Nvidia den Hype rund um Künstliche Intelligenz (KI) zurück aufs Börsenparkett gebracht. Nvidia-Chef Jensen Huang berichtete auf einer Technologiekonferenz über eine ungebrochen hohe Nachfrage nach den knappen Chips des KI-Vorzeigeunternehmens. Die daraufhin ausgelöste Euphorie hält auch vor dem Wochenende an und beflügelt auch anderen Chip-Aktien.

Die Aktien von Oracle setzten am Freitag mit zuletzt noch plus 1,5 Prozent ihre Rekordjagd fort. Der Softwarekonzern gab bei der Firmenmesse "CloudWorld" in Las Vegas eine optimistische mittel- bis langfristige Prognose ab. JPMorgan-Analyst Mark Murphy lobte vor allem den Mut für das ambitionierte Wachstumsziel bis 2029. Bereits am Dienstag hatte Oracle gute Quartalszahlen vorgelegt und Zuversicht für die Geschäfte rund um KI in der hauseigenen Cloud-Infrastruktur verbreitet.

Die Titel von Restoration Hardware (RH) sprangen sogar um knapp 24 Prozent hoch. Der Möbelhändler überraschte mit seinen Quartalszahlen positiv. Die Nachfrage der Kunden habe in den vergangenen Monaten wieder angezogen. Trotzdem kappte RH seine Umsatzprognose fürs laufende Jahr. Laut Jefferies-Analyst Jonathan Matuszewski waren die Erwartungen am Markt allerdings auch niedrig.

Dagegen büßten die Papiere von Dow-Schlusslicht Boeing 0,6 Prozent ein. Trotz Einkommenserhöhung und Standortzusagen war die größte Gewerkschaft des Flugzeugbauers in den Streik getreten. Die entscheidende Frage sei nun, wie lange dieser dauern werde, schrieb Jefferies-Analystin Cloe Lemarie. Der letzte Streik der Gewerkschaft im Jahr 2008 dauerte 57 Tage und kostete Boeing nach Analystenschätzungen rund 2 Milliarden Dollar.

Moderna-Aktien setzten mit minus 3,7 Prozent ihre Talfahrt fort. Am Vortag hatte der Impfstoffhersteller die Anleger mit einem tristen Umsatzausblick geschockt. Nun reagierten die Analysten von Jefferies und JPMorgan mit Abstufungen auf diese Nachricht.

Adobe konnte die Anleger mit seinem Ausblick nicht überzeugen, wie ein Kursrutsch von 8,7 Prozent zeigte - damit waren die zuletzt gut gelaufenen Aktien größter Verlierer im Nasdaq 100. Die Umsatzprognose fürs vierte Geschäftsquartal blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Photoshop-Anbieter hatte zuletzt zunehmend Künstliche Intelligenz in seine Software eingebaut. Einen Nachweis der Monetarisierung dieser KI-Funktionen blieb Adobe aber bislang schuldig. Auch die guten Zahlen zum abgelaufenen Quartal halfen den Aktien nicht.

Mit Material von dpa-AFX

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