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08.07.2021 Martin Mrowka

Turbulenzen um Alibaba, Tencent & Co – WANT-Index hält sich wacker

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Index Zertifikat WANT NTR Inde

Der seit Monaten schwelende Streit zwischen der Staatsführung in China und mehreren im Ausland an der Börse gehandelten chinesischen Unternehmen hat sich zuletzt verschärft. Eine deutlich strengere Kontrolle dürfte die Kapitalbeschaffung aufstrebender Firmen aus China erschweren. Die im WANT-Index enthaltenen Unternehmen Weibo, Alibaba, NetEase und Tencent sind derweil unterschiedlich stark betroffen.

Die neuen Regeln der chinesischen Regierung zielen besonders auf "Datensicherheit, grenzüberschreitenden Datenfluss und die Verwaltung vertraulicher Informationen", heißt es in einem Dokument des Staatsrates in Peking. Auch sollen künftige Börsengänge eigens genehmigt werden müssen.

Hintergrund ist die Sorge der Regierung, dass im Ausland gehandelte chinesische Unternehmen von den dortigen Behörden gezwungen werden könnten, ihre wachsenden Datenmengen zur Verfügung zu stellen. Auch will Chinas Wertpapieraufsicht bisherige regulatorische Schlupflöcher schließen, die chinesische Tech-Riesen benutzt haben, um über Beteiligungsgesellschaften in Steuer-Paradiesen wie den Cayman Islands oder den British Virgin Islands auf das Börsenparkett in den USA oder in Hongkong zu gehen. Künftig soll eine Erlaubnis beantragt werden müssen.

Einige Aktienkurse – etwa der gerade erst an die Börse gegangene Mitfahrdienst DiDi – gerieten in den vergangenen Tagen kräftig unter Druck. Auch der WANT-Index musste zwischenzeitlich Federn lassen, hat sich aber wieder gefangen (siehe Chart seit April 2021).


WANT Index (ISIN: DE000SLA3TT7)

Im WANT-Index sind die vier großen China-Aktien Weibo, Alibaba, NetEase und Tencent in einer weitgehend gleichen Gewichtung zusammengefasst. Der Kurznachrichtendienst Weibo liegt derzeit mit 26,8 Prozent an der Spitze.

Zusammensetzung und Gewichtung der Aktien im WANT-Index (Stand: 08.07.21)

Der Weibo-Kurs profitierte in den vergangenen Tagen mit einem satten Kurssprung von den Gerüchten, dass Vorstand Charles Chao in Gesprächen mit Investoren sei, um den Konzern von der Börse zu nehmen. Aktionäre würden in dem Fall mit einem satten Aufschlag abgefunden (DER AKTIONÄR berichtete). Die Weibo-Aktie verzeichnet auf Vier-Wochen-Sicht eine Performance (in Euro) von plus 22,5 Prozent.

Selbst das Papier von Online-Handelsriese Alibaba verlor in den vergangenen vier Wochen gerade einmal 2,4 Prozent. Seit Mitte Juni betreibt Alibaba zwei weitere Store-X-Filialen. Dabei handelt es sich um eine hochmoderne Hypermarkt-Kette. Vergangenen Oktober hatte der erste Store X in Schanghai eröffnet und schaffte es bereits nach zwei Monaten in die Profitabilität.

Bis Ende des Jahres will Alibaba insgesamt elf Märkte dieser Art betreiben, in denen Kunden gegen Mitgliedschaft überwiegend zu Großhandelspreisen einkaufen können. Damit reagiert der E-Commerce-Konzern unter anderem schon jetzt darauf, dass Familien in China künftig bis zu drei Kinder haben dürfen.

Die Tencent-Aktie hat in den vergangenen vier Wochen mit knapp zehn Prozent am meisten der vier China-Werte eingebüßt. Der Internet-Gigant ist einer der großen Investoren des Fahrdienstleisters DiDi.

Zudem kursieren Berichte, dass die DouYu-Übernahme durch Huya, einem von Tencent mehrheitlich kontrollierten Game-Streaming-Dienst, nicht die nötige Zustimmung der chinesischen Wettbewerbsbehörden bekommen dürfte (DER AKTIONÄR berichtete).
(Mit Material von dpa-AFX)

Der Regulierungsdruck und die damit verbundene Unsicherheit halten sich alles in allem im WANT-Index in Grenzen. Die Mischung der vier großen China-Werte wirkt. Alibaba, Tencent und Co sind Top-Firmen mit einer großen Zukunft. Eine alte Börsenregel besagt zudem: Kaufen, wenn die Kanonen donnern. Diese könnte auch in der aktuellen China-Auseinandersetzung greifen.

Anleger können mit dem neuen Index-Tracker-Zertifikat (WKN: DA0AAZ) an der Entwicklung des WANT-Index bequem eins zu eins partizipieren.

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Weitere Infos zum WANT-Index

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