Börsenaltmeister George Soros warnt Anleger vor einer Schnäppchenjagd bei angeschlagenen chinesischen Aktien. Die Regulierungsbestrebungen der Regierung in Peking scheinen noch lange nicht abgeschlossen und könnten die Aktien noch weiter belasten.
Zwar habe China in der Vergangenheit eine Fülle von Schwierigkeiten stets überstanden. Mit dem zunehmenden Würgegriff von Präsident Xi Jinping über die Privatwirtschaft sei die Lage nun jedoch anders, schrieb der Milliardär in einer Kolumne für die Dienstagsausgabe der Financial Times. “Investoren, die sich in die Rally eingekauft haben, werden ein böses Erwachen erleben.”
Xi sei dabei, eine aktualisierte Version der Partei von Mao zu errichten, so Soros. “Kein Investor hat Erfahrungen mit diesem China, weil es zu Maos Zeiten keine Börse gab.”
Rücksetzer am chinesischen Aktienmarkt zu kaufen, um darauf Profit zu schlagen, hat sich seit Februar als schwierig erwiesen: Der Hang Seng China Enterprises Index, der 50 in Hongkong notierte chinesische Unternehmen abbildet, legte in Erholungsphasen maximal 7,5 Prozent zu. Das Aktienbarometer liegt gegenüber dem Jahreswechsel inzwischen rund 17 Prozent im Minus und ist schneidet damit schlechter ab als 92 von Bloomberg erfasste Benchmarks.
Die Warnung Soros' sollten Anleger nicht auf die leichte Schulter nehmen. Angesichts der in den vergangenen Wochen und Monaten im AKTIONÄR print und online ausführlich beschriebenen Gesamtlage drängt sich ein signifikantes Investment in China-Aktien vorerst nicht auf.