An der Wall Street ist die positive Stimmung vom Handelsauftakt im Laufe des Tages verpufft. Nachdem S&P 500 und Nasdaq 100 zwischenzeitlich neue Intraday-Hochs markiert haben, sind sie letztlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones schloss ebenfalls tiefer. Daran konnten auch erfreuliche US-Inflationsdaten nichts ändern.
Laut dem Preisindex PCE hat die Inflation im Mai die niedrigste jährliche Zuwachsrate seit mehr als drei Jahren verzeichnet. Die PCE-Kernrate, die die volatileren Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, stieg im vergangenen Monat nur um 0,1 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent. Sie lag damit im Rahmen der Erwartungen. Der Kern-PCE-Index gilt als bevorzugtes Inflationsmaß der US-Notenbank Fed.
„Aus der Sicht des Marktes war der heutige PCE-Bericht nahezu perfekt“, sagte David Donabedian, Chief Investment Officer von CIBC Private Wealth U.S., gegenüber CNBC. „Dies war eindeutig ein positiver Bericht.“
Nach anfänglichen Kursgewinnen haben die großen US-Indizes im Tagesverlauf aber dennoch geschwächelt. Der Dow Jones verlor am Ende 0,12 Prozent auf 39.118,86 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus in ähnlicher Größenordnung. Die Monatsbilanz weist einen Gewinn von gut einem Prozent aus, seit Jahresanfang gerechnet hat das Börsenbarometer um knapp vier Prozent angezogen.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,41 Prozent auf 5.460,48 Punkte nach unten, nachdem er zwischenzeitlich einen neuen Höchststand erreicht hatte. Auch der Nasdaq 100 hatte in der ersten Handelsstunde mit einem Plus von mehr als einem Prozent erstmals die Marke von 20.000 Zählern überwunden, letztlich aber mit einem Minus von 0,54 Prozent bei 19.682,87 Punkten geschlossen.
Mit Blick auf Einzelwerte stand der Sportwarenhersteller Nike im Fokus. Durchwachsene Quartalszahlen und vor allem ein enttäuschender Ausblick auf das neue Geschäftsjahr ließen die Aktien als klares Schlusslicht im Dow um knapp ein Fünftel absacken. Ähnlich herbe Verluste hatten die Papiere zuletzt 2001 erlitten. Andere Branchenvertreter konnten sich dem Negativsog am Freitag meist nicht entziehen.
Dagegen sprangen die Aktien von Infinera dank einer Kaufofferte um knapp 16 Prozent auf gut sechs Dollar hoch. Der finnische Netzwerkausrüster Nokia will seinen US-Branchenkollegen übernehmen und bietet dessen Aktionären 6,65 Dollar je Anteilschein in bar oder knapp zwei Nokia-Aktien. Mindestens 70 Prozent des Kaufpreises sollen in bar bezahlt werden. Die Höhe der Offerte sei vernünftig und der Schritt gehe in die richtige Richtung, kommentierte Janardan Menon vom Analysehaus Jefferies.
Einen wilden Ritt legte die Aktie der Trump Media & Technology Group hin. Nachdem Donald Trump beim ersten TV-Duell des diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf in der Nacht auf Freitag als Sieger hervor gegangen war, legte die Aktie im vorbörslichen Handel zeitweise rund zehn Prozent zu. Im regulären Handel ist dieser Vorsprung aber sukzessive abgeschmolzen. Am Ende schloss sie fast elf Prozent tiefer.
Die Tech-Schwergewichte der „Magnificent Seven“ gaben zum Wochenausklang ein eher durchwachsenes Bild ab: Nvidia beendete die turbulente Woche mit einem moderaten Abschlag von 0,4 Prozent. Alphabet, Amazon und Microsoft sind derweil mit Verlusten von zwischen 1,3 und 2,3 Prozent von ihren tags zuvor markierten Höchstständen zurückgekommen.
Die Apple-Aktie büßte ihre zwischenzeitlichen Gewinne im Tagesverlauf ebenfalls ein und sackte kurz vor Handelsschluss regelrecht ab, sodass am Ende in Minus von 1,6 Prozent an der Kurstafel stand. Meta verlor mit knapp drei Prozent am stärksten, während Tesla als einziger im Bunde ein kleines Plus von 0,2 Prozent über die Ziellinie retten konnte.
Mit Material von dpa-AFX.