Die Aktie des US-Sportartikelherstellers Nike erleidet am Freitag einen brutalen Rückschlag und notiert rund eineinhalb Stunden nach Handelsstart an der Wall Street rund 19 Prozent im Minus. Auslöser für den Kurssturz sind die durchwachsenen Quartalszahlen und die enttäuschende Prognose, die der Konzern am Vorabend präsentiert hat.
Für das vierte Quartal (bis Ende Mai) hatte Nike am Donnerstag nach US-Börsenschluss ein zweiprozentiges Umsatzplus auf 12,6 Milliarden Dollar gemeldet und damit die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Der bereinigte Gewinn pro Aktie von 1,01 Dollar fiel indes deutlich höher aus als erwartet (0,83 Dollar). Bereits in der Pressemitteilung kündigte Finanzchef Matthew Friend zudem eine Aktualisierung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2025 an (DER AKTIONÄR berichtete).
Den Anlegern schwante nichts Gutes, die Aktie verlor im nachbörslichen US-Handel zunächst rund sechs Prozent. Während der anschließenden Analystenkonferenz brachen dann jedoch alle Dämme, der Kurs sackte prozentual zweistellig ab.
Der Grund: Für das laufende Quartal stellte Nike nun einen Umsatzrückgang um zehn Prozent in Aussicht. Auch mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr erwartet das Management kein Wachstum mehr, sondern Rückgänge im mittleren einstelligen Prozentbereich. Analysten hatten bis dato ein kleines Umsatzplus von 0,9 Prozent auf dem Zettel.
Für den enttäuschenden Ausblick machte Nike unter anderem schwache Online-Verkäufe, „wachsende Makro-Unsicherheit“ in der wichtigen Region Greater China sowie „uneinheitliche Verbrauchertrends“ in allen Absatzmärkten verantwortlich. Auch wachsende Konkurrenz im wichtigen Sneaker-Geschäft und sich wandelnde Mode-Trends machen dem Marktführer unter den Sportartikelherstellern zu schaffen.
Nachdem die Aktie am Donnerstag nachbörslich bereits um elf Prozent eingeknickt war, hat sie die Verluste im regulären Handel am Freitag auf rund 19 Prozent ausgeweitet. Damit verzeichnet Nike den größten Intraday-Verlust seit Februar 2001 und fällt auf den tiefsten Stand seit April 2020.
Im Zuge des Crashs hat die Nike-Aktie den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 80 Euro unterschritten. Anleger sollten daher nun die Reißleine ziehen.