Nach drei Verlusttagen in Folge hat der DAX am Donnerstag wieder leicht Fahrt aufgenommen. Vor allem starke Automobilwerte trieben den Leitindex an. Sie profitierten von einem überraschend guten Quartalsergebnis des US-Elektroautobauers Tesla. Letztlich ging der deutsche Leitindex mit einem Plus von 0,34 Prozent auf 19.443,00 Punkte aus dem Handel. Der MDAX gewann 0,44 Prozent auf 27.142,17 Punkte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,26 Prozent auf 4.935,45 Zähler. In London und Zürich ging es ebenfalls aufwärts, während in den USA der Dow Jones Industrial leicht nachgab und der technologielastige Nasdaq-100-Index nicht zuletzt dank der kräftigen Gewinne der Tesla-Aktie etwas zulegte.
„Endlich steigen die Margen wieder“, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets über Tesla. „Zwar sind Probleme wie eine schwächere Nachfrage und die zunehmende Konkurrenz durch chinesische Elektroautohersteller weiterhin nicht wegzudiskutieren, aber Tesla steuert erfolgreich gegen.“ Das half auch deutschen Autotiteln. Die Kursgewinne von BMW, Mercedes, Porsche und VW reichten von 1,2 bis 3,1 Prozent.
Auch die Kurse von Zulieferern wie Continental und Infineon legten überdurchschnittlich zu mit Gewinnen von um die ein Prozent. Laut einem Börsianer half auch eine Meldung zur China-Konkurrenz der Auto- und Zuliefererbranche in Europa. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf vertraute Personen berichtete, dränge Peking derzeit bei chinesischen Herstellern darauf, sich bei der Expansion bedeckt zu halten, während die Verhandlungen über EU-Zölle auf chinesische Importe laufen.
Quartalsberichte legten aus dem DAX zudem der Chemiekonzern Symrise, der Nivea-Hersteller Beiersdorf und der Triebwerksfabrikant MTU vor. Bei Beiersdorf reagierten Anleger erleichtert, nachdem die Hamburger nach schwachen Quartalsberichten der Konkurrenz die Jahresziele bekräftigt hatten. Der Kurs stieg um 2,8 Prozent.
MTU gewannen 1,4 Prozent. Analystin Chloe Lemarie vom Investmenthaus Jefferies lobte das dynamisch gelaufene Geschäft mit Ersatzteilen, das als besonders profitabel gilt.
Für Symrise ging es dagegen am DAX-Ende um 3,0 Prozent abwärts, auch wenn der Aromen- und Duftstoffhersteller sein Ziel für das Jahresumsatzwachstum aus eigener Kraft höher gesteckt hatte. Das sei längst erwartet worden, kommentierte UBS-Analyst Charles Eden. Nach den jüngst vorgelegten sehr starken Umsatzzahlen des Konkurrenten Givaudan seien die Erwartungen sogar nochmals gestiegen und nun enttäuscht worden.
Siemens verloren 1,0 Prozent. Am Vorabend hatte Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichte, dass der Konzern mit dem US-Softwarehersteller Altair Engineering über eine Übernahme spreche.
In der zweiten Reihe brachen die Bilfinger-Aktien um 11,0 Prozent ein. Am Markt wurde dies mit einer Mitteilung des Baudienstleisters begründet, wonach eine Tochtergesellschaft in den USA als Generalunternehmer beim Bau eines Fähranlegers fungiert hatte, bei dessen Einsturz vor einigen Tagen sieben Menschen ums Leben gekommen waren.
Mit Material von dpa-AFX.