Die Allianz ist weltweit in über 70 Ländern vertreten und zählt zu den größten Versicherern und Finanzdienstleistern der Welt. In vielen Märkten läuft es stark für den Münchner Konzern, auch dank Partnerschaften mit lokalen Versicherern. In Indien prüft die Allianz hingegen nun offenbar neue Optionen.
Die Allianz prüft eine mögliche Kooperation mit Jio Financial Services, dem Finanzzweig des milliardenschweren Unternehmers Mukesh Ambani, um sich im indischen Versicherungsmarkt neu aufzustellen.
Laut Bloomberg News, die sich auf informierte Kreise berufen, verhandeln beide Unternehmen über die Gründung von Gesellschaften für Schaden- und Lebensversicherungen in Indien. Die Gespräche befinden sich noch in einem frühen Stadium, und es ist unklar, ob der Plan weiter verfolgt wird.
Erst kürzlich berichtete Bloomberg, dass die Allianz möglicherweise ihre zwei Joint Ventures mit Bajaj Finserv auflösen könnte, da es Meinungsverschiedenheiten über die strategische Ausrichtung der Partnerschaft gebe. Bajaj bestätigte, dass die Allianz einen möglichen Ausstieg in Betracht zieht.
Die Allianz lehnt es ab, entsprechende Marktgerüchte zu kommentieren. Auch Jio Financial gab bisher keine Stellungnahme zu den Gerüchten ab.
Indien ist ein besonders spannender Versicherungsmarkt. Die Versicherungsdurchdringung – das Verhältnis von Prämieneinnahmen zum Bruttoinlandsprodukt – liegt deutlich unter dem Niveau von Ländern wie Südafrika und Kanada, was auf ein großes Wachstumspotenzial für den indischen Versicherungsmarkt hindeutet.
Dass die Allianz ihr Strategie in Indien auf den Prüfstand stellt, ist sinnvoll. Der Erfolg in Indien war bisher durchwachsen. Zugleich ist das Land ein Markt mit besonders großem Potenzial. Sollten neue Partnerschaften, wie etwa mit Jio Financial Services, zustande kommen, könnte die Allianz in dem asiatischen Land weiter an Einfluss und Erfolg gewinnen.
Die Allianz-Aktie hat zuletzt trotzdem leicht korrigiert, bleibt aber ein klarer Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.