Ein ermutigender Start in die US-Berichtssaison hat am Freitag den DAX wieder näher an sein Rekordhoch gebracht. Zum Handelsende stieg der deutsche Leitindex um 0,85 Prozent auf 19.374 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,3 Prozent. Die Ende September erreichte Bestmarke steht bei 19.491 Punkten.
Unterstützung lieferte am Nachmittag einmal mehr der Aktienmarkt in New York, wo der Leitindex Dow Jones und der marktbreite S&P 500 Rekordhöhen erreichten. Die Großbanken JPMorgan und Wells Fargo überzeugten mit ihren Quartalszahlen die Anleger. Im kaum veränderten Tech-Index Nasdaq 100 belasteten hohe Kursverluste von Tesla.
Die Erleichterung der Marktteilnehmer über den überraschend positiven Beginn der US-Bilanzsaison sei deutlich gewesen, kommentierte der Finanzmarktexperte und Börsenkenner Andreas Lipkow. Etwas stärker als erwartet gestiegene Erzeugerpreise und eine unerwartet gesunkene Verbraucherstimmung in den Vereinigten Staaten hätten die Marktstimmung kaum eintrüben können, sagte Lipkow mit Bezug auf die veröffentlichten Konjunkturdaten.
Siemens Energy top, Bayer Flop
Hinter den um 3,9 Prozent höheren Papieren des Flugzeugbauers Airbus gewannen auf Platz zwei im DAX die Titel von Siemens Energy 3,3 Prozent. Zeitweise hatten sie mehr als 36 Euro gekostet, womit sich der Kurs seit Jahresbeginn verdreifacht hatte. Die US-Bank JPMorgan hatte Siemens Energy von „Underweight“ auf „Neutral“ hochgestuft und das Kursziel von 13,00 auf 32,80 Euro angehoben. Eine robuste Nachfrage und eine gute operative Umsetzung ebneten dem Energietechnikkonzern den Weg aus der Krise, hieß es.
Bei Bayer setzte sich hingegen der negative Trend fort. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern verlor in den Auseinandersetzungen um den Unkrautvernichter Glyphosat einen weiteren Fall vor Gericht. Die Aktie verlor als Schlusslicht im DAX 1,9 Prozent.
CTS auf Reordjagd
Im MDAX erklomm die Aktie des Konzertveranstalters und Tickethändlers CTS Eventim nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank ein Rekordhoch. Aus dem Handel ging sie mit plus 1,1 Prozent. Lanxess sank um 1,4 Prozent, nachdem JPMorgan von „Neutral“ auf „Underweight“ abgestuft hatte. Die kurzfristigen Aussichten für die europäische Chemiebranche seien schwierig, konstatierte Analyst Chetan Udeshi.
Der Beratungs- und IT-Dienstleister Adesso will eigene Aktien für bis zu zehn Millionen Euro zurückkaufen. Die Nachrichten schob die im SDAX notierten Papiere an, sie gewannen 4,4 Prozent. Für die Aktionäre von Jost Werke war hingegen der Freitag kein guter Tag. Wegen gesenkter Jahresziele sackten die Titel des Nutzfahrzeugzulieferers um 5,4 Prozent ab.
Mit Material von dpa-AFX
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
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