Der letzte Handelstag der laufenden Börsenwoche beginnt nicht nach dem Geschmack der Anteilseigner der beiden Chemieproduzenten BASF und Lanxess. Denn beide Aktien geben zunächst nach, bei BASF halten sich die Verluste noch in Grenzen, bei Lanxess sind es kurz nach Handelsstart über zwei Prozent. Beide HDAX-Werte werden von einem negativen Analystenkommentar belastet.
So erklärte die US-Bank JPMorgan in einer aktuellen Sektorstudie, dass die kurzfristigen Aussichten für die gesamte europäische Chemiebranche weiterhin schwierig bleiben dürften. Analyst Chetan Udeshi verwies darauf, dass das Timing und das Volumen der geplanten Konjunkturimpulse der chinesischen Regierung und auch der Verlauf der Zinswenden in verschiedenen wichtigen Volkswirtschaften noch weitgehend unklar sind.
Den weltgrößten Chemiehersteller BASF lobte er aber zumindest wegen des jüngsten Kapitalmarkttages und dessen neuer Strategie "Winning Ways". Er nahm die Bewertung für den DAX-Titel mit einem Anlagevotum von "Neutral" wieder auf. Sein Kursziel lautet unverändert 52 Euro. Hingegen ist er für die Lanxess-Anteile eher skeptisch gestimmt. So stufte Udeshi nachdem das unveränderte Kursziel von 26 Euro erreicht worden war, den MDAX-Titel von "Neutral" auf "Underweight" herab.
Immerhin gab es für Lanxess auch einen bullishen Analystenkommentar: So stufen die Experten des Analysehauses Oddo BHF die Anteilscheine des MDAX-Konzerns weiterhin mit "Outperform" ein. Darüber hinaus wurde das Kursziel von 35,00 auf 38,00 Euro angehoben. Daraus errechnet sich Aufwärtspotenzial von 35 Prozent.
Das aktuelle Marktumfeld bleibt für Chemiekonzerne schwierig. Doch angesichts der mittel- bis langfristig betrachtet relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertungen können Anleger aber weiter zugreifen. Dabei sollten die Stoppkurse bei 16,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 39,00 Euro (BASF) beachtet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.