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DAX-Ausblick: Neuer Rekord voraus – doch saisonale Aspekte könnten stören

DAX-Ausblick: Neuer Rekord voraus – doch saisonale Aspekte könnten stören
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Martin Mrowka 08.08.2021 Martin Mrowka

Überraschend robuste US-Jobdaten sorgten am Freitag für neue Aktienindex-Rekorde nicht nur in den USA. Hierzulande verfehlte der DAX ein neues Allzeithoch nur um zwei Pünktchen. Das könnte nun in der neuen Woche folgen. Wenn da nicht auch ein paar Aspekte dagegensprächen, zum Beispiel saisonale. Der Wochenausblick.

Große Ausschläge nach unten sind Experten zufolge nicht auszuschließen, da die Corona-Sorgen und die Inflationsangst immer noch im Hintergrund schwelen. Doch die reichliche Versorgung mit frischem Notenbank-Geld sollte die Börsen auch weiterhin stützen.

An Freitag hatte der deutsche Leitindex DAX den Sprung über sein "altes" Rekordhoch bei 15.810 Punkten nur um Haaresbreite verpasst. Am Ende ging das Börsenbarometer bei 15.761 Punkten ins Wochenende. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 1,4 Prozent.

DAX (WKN: 846900)

Keine Übertreibung zu erkennen

Laut dem Aktienstrategen Markus Wallner von der Commerzbank erhält der hiesige Leitindex DAX aktuell Impulse vom kräftigen Wachstum der Weltwirtschaft sowie von der immer noch unverändert äußerst expansiven Geldpolitik in Europa und den Vereinigten Staaten. So will die US-Notenbank erst "substanziellen" Fortschritt auf dem Weg zu ihren Zielen sehen, bevor sie mit dem Abschmelzen ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe beginnt.

Wallner schränkte zwar ein, dass sich im Zuge des Kursanstiegs in der ersten Jahreshälfte "natürlich auch die Bewertung vieler DAX-Unternehmen erhöht" habe. Eine breit angelegte Übertreibung aber sei weiterhin nicht zu erkennen, da ein großer Teil der Kursgewinne durch höhere Gewinnerwartungen ausgeglichen worden sei.

Zwei schwierige Monate voraus

Dennoch fällt laut den Experten der Landesbank Helaba auf, dass sich die Anleger an den Finanzmärkten aktuell nicht so recht entscheiden können, ob sie eher riskant oder eher vorsichtig agieren sollen. Denn die Delta-Variante des Coronavirus breite sich weiter aus und führe zu einer gewissen Verunsicherung, selbst wenn in manchen Ländern wie Spanien oder Großbritannien der Zenit schon überschritten scheint.

Rein saisonal stehen laut den Helaba-Fachleuten an den Aktienmärkten nun die beiden schwierigen Monate August und September an. Entsprechend vorsichtig äußerten sich die Experten: "Die positive Konjunktur und die hohe Liquidität müssen keine Garantie sein, dass die hoch bewerteten Indizes weiter nach oben klettern." Andererseits aber weisen sie darauf hin, dass die Berichtssaison der Unternehmen bislang insgesamt gut ausgefallen sei.

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Weitere Quartalszahlen

In der neuen Woche wird sich insbesondere am Donnerstag zeigen, ob die im DAX, MDAX und SDAX vertretenen Firmen auch weiterhin mit ihren Geschäftszahlen überzeugen können. Dann präsentieren unter anderem die DAX-Konzerne Deutsche Telekom, die  Versorger RWE und E.on, der Konsumgüter-Hersteller Henkel und der Lieferdienst Delivery Hero ihre Quartalsergebnisse.

Geschäftszahlen melden unter anderem auch: BioNTech, Borussia Dortmund, Ceconomy, Dialog Semiconductor, Eckert & Ziegler, Encavis, HelloFresh, Hypoport, Jenoptik, K+S, Leoni, Porsche SE, Salzgitter, SGL Carbon, Sixt, SMA Solar, Talanx, TUI, Varta, Vestas, Wacker Neuson und Westwing.

Auch von der Konjunkturseite her wird es spannend. Am Mittwoch sollten die Anleger in die USA blicken, denn dort werden die viel beachteten monatlichen Verbraucherpreis-Daten veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten hatte die Inflation zuletzt überraschend und stark angezogen. Nun werden zur Wochenmitte die US-Verbraucherpreise für den Monat Juli gemeldet.

Spannung vor neuen US-Inflationsdaten

"Die Inflationsdiskussion wird auch in der nächsten Woche nicht zum Erliegen kommen", mahnte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Sollten die Preise zu schnell zu stark steigen und dauerhaft auf hohem Niveau verharren, könnten sich die Notenbanken Experten zufolge zum Gegensteuern gezwungen sehen und einen restriktiveren Kurs fahren. Dies wiederum könnte mit der Aussicht auf steigende Zinsen Anleihen im Vergleich zu Aktien in einem günstigeren Licht erscheinen lassen und die Rallye an den Börsen entsprechend ausbremsen.

Kater zufolge deutet die Entwicklung der Großhandelspreise zwar an, dass die Preisspitze im Juli erreicht wurde und in den Folgemonaten Preisrückgänge gemeldet werden könnten. Aber erst zu Beginn des nächsten Jahres werde sich herauskristallisieren, ob die großen Notenbanken mit ihrer Meinung recht behielten, dass es sich eher um eine einmalige Preiswelle als um den Beginn eines dauerhaften Inflationsprozesses handele. (Mit Material von dpa-AFX)


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