Nachdem der DAX am vergangenen Freitag wichtige Unterstützungen getestet hat und letztlich mit einem kleinen Plus aus dem Handel gegangen ist, dürfte sich die aktuelle Korrekturbewegung in der kommenden Woche fortsetzen. Die Hängepartie wird dabei von folgenden Faktoren beeinflusst. Der Wochenausblick.
Die Seitwärtsrange zwischen 18.600 und 18.900 Punkten, die der DAX 14 Tage lang nicht verlassen hatte, wurde am Freitag zeitweise nach unten durchbrochen. Konkret fiel das Börsenbarometer in den ersten 17 Handelsminuten um rund 0,9 Prozent auf 18.515 Punkte. Doch dann übernahmen plötzlich die Bullen das Ruder und trieben den DAX bis zum Handelsschluss kontinuierlich nach oben. Am Ende stand ein marginales Plus von zwei Punkten auf 18.693 Zähler zu Buche. Auf Wochensicht verliert der Index allerdings 0,06 Prozent.
Nachdem der DAX zuletzt unter die Marke von 18.600 Punkten gefallen ist, diese aber auf Schlusskursbasis wieder überschritten hat, ist die Börsenampel laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets „zumindest einmal auf Gelb gesprungen”. Sollte der Index nachhaltig unter das alte Rekordhoch von 18.568 Punkten fallen, befürchtet er schnell ungemütliche Zeiten mit einer längeren Korrektur.
Neben dem alten Rekordhoch sichern derzeit aber noch die Marke von 18.500 Punkten und die Horizontale bei 18.250 Punkten ab. Erst bei einem signifikanten Unterschreiten der letztgenannten Marke dürfte der Abwärtsdruck deutlich spürbar werden. Für einen Ausbruch nach oben und den Angriff auf ein neues Rekordhoch müsste der Index allerdings über 18.770 Punkte steigen, um einen prozyklischen Anstieg zu ermöglichen. Damit dürfte sich die Hängepartie vorerst fortsetzen.
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Auch bei der Geldpolitik der Fed zeichnet sich vorerst kein Kurswechsel ab. Nachdem bereits der Arbeitsmarktbericht für einen robusten Arbeitsmarkt sprach, wurde auch das Protokoll der letzten Zinssitzung der US-Notenbank als Stimmungsdämpfer gewertet. Überraschend starke Einkaufsmanagerdaten schürten zudem neue Inflationssorgen und dämpften damit die Hoffnung auf Zinssenkungen noch vor den US-Wahlen Anfang November. Doch gerade diese Hoffnungen hatten die Aktienmärkte rund um den Globus zuletzt stark angetrieben.
Zu Wochenbeginn steht der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland im Fokus. Im Vorfeld erwartet Helaba-Experte Stefan Mütze, dass der Index im Mai zum vierten Mal in Folge gestiegen ist und damit eine Verbesserung der Konjunktur signalisiert.
Im Wochenverlauf stehen zudem die Verbraucherpreise für Deutschland und die Eurozone auf der Agenda, während in den USA am Donnerstag die Revision des Bruttoinlandsprodukts für das erste Quartal und am Freitag frische Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben im Fokus stehen dürften. Die Dekabank erwartet, dass der für die Fed wichtige Preisindex ohne Nahrungsmittel und Energie im April um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen ist.
Auf Unternehmensseite nimmt derweil die HV-Saison Fahrt auf. Am Dienstag laden unter anderem Fraport, SMA Solar und TAG Immobilien zu ihren jährlichen Aktionärstreffen. Derweil legt der Immobilienkonzern Adler Group seine Q1-Zahlen vor. Am Mittwoch folgen die Quartalszahlen von Aroundtown und Douglas sowie Abercrombie & Fitch (13 Uhr) und Salesforce (nachbörslich). Dazwischen finden die Hauptversammlungen von Volkswagen, Kion, Energiekontor und Salzgitter sowie von ExxonMobil, Chevron und Meta statt. DER AKTIONÄR wird gewohnt zeitnah über die jeweiligen Events berichten.
Folgende Artikel zählten in der vergangenen Woche zu den meistgelesenen auf www.deraktionaer.de:
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DAX.