Trotz überraschend starker US-Arbeitsmarktdaten hat sich die Wall Street am Freitag zunächst ein wenig von ihrem Vortagesrutsch erholt. Der Dow stieg in der ersten Stunde nach der Eröffnung um 0,3 Prozent auf 38.697,64 Punkte. Auf Unternehmensebene stehen mehrere Übernahmen und der Megatrend KI im Fokus.
Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,66 Prozent auf 17.996,86 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,53 Prozent auf 5.174,31 Punkte hinauf. Am Vortag waren die Indizes noch etwas deutlicher von ihren jüngsten Rekordhochs zurückgefallen.
Grund waren Äußerungen des Präsidenten der regionalen Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari. Falls der Fortschritt bei der Inflationssenkung ins Stocken gerate, könnte im laufenden Jahr womöglich doch keine Zinssenkung nötig sein, hatte er gesagt. Die Preisentwicklung im Januar und Februar sei „etwas beunruhigend“ gewesen.
Am Freitag untermauerte eine noch bessere Entwicklung des US-Arbeitsmarktes als gedacht im Grunde die Befürchtungen der Anleger, dass die US-Notenbank sich länger als erhofft mit Zinssenkungen Zeit lassen könnte. Mittlerweile wird ein Zinsschritt nicht mehr im Juli, sondern erst im September erwartet.
Die Serie guter Arbeitsmarktdaten wolle einfach nicht abreißen, sagte der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank Thomas Gitzel. „Arbeit heißt Einkommen, Einkommen heißt Konsum und Konsum heißt steigendes Bruttosozialprodukt. Mehr Wachstum heißt am Ende wieder mehr Beschäftigung. Die US-Wirtschaft trägt sich damit selbst.“
Besonders stark nach oben ging es für die Aktien der Doughnut-Kette Krispy Kreme. Sie legten im frühen Handel 5,5 Prozent zu. Die Analysten des Investmenthauses Piper Sandler stufte die Aktien auf "Overweight" hoch, nachdem Krispy Kreme und McDonald's vergangene Woche eine Kooperation in den USA bekannt gegeben hatten.
Im Fokus steht zudem die angekündigte Übernahme des Herstellers medizinischer Herz-Kreislauf-Geräte Shockwave Medical durch den Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson für einen Unternehmenswert von rund 13,1 Milliarden Dollar. Johnson & Johnson will 335 Dollar je Shockwave-Aktie zahlen.
Bei Alphabet sorgen ebenfalls Übernahmepläne für Aufsehen. Der Internetgigant streckt seine Fühler offenbar nach HubSpot aus, einem 32 Milliarden Dollar schweren Marketingspezialisten.
Börsen-Überflieger Nvidia will seine KI-Aktivitäten durch den Bau eines eines KI-Zentrum in Indonesien stärken. Für das Projekt soll der Konzern rund 200 Millionen Dollar investieren. Es ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes des Konzerns nach Südostasien.
Ebenfalls wegen KI-Plänen steht die Microsoft-Aktie im Fokus. Der Konzern will Gerüchten zufolge in einen neuen Supercomputer investieren.
Mit Material von dpa-AFX.