Viele Krypto-Investoren hatten vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend gezittert. Doch obwohl die Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte die kräftigste seit fast 30 Jahren ist, macht sich bei Bitcoin und Co seither Erleichterung breit. Für Entwarnung ist es aber trotzdem noch zu früh.
Der Blick auf den Tageschart zeigt: In der ersten Reaktion auf den Fed-Zinsentscheid ist der Bitcoin-Kurs am Mittwochabend gefallen, anschließend aber innerhalb weniger Stunden um bis zu neun Prozent bis auf 22.869 Dollar nach oben geklettert. Einige Investoren hatten offenbar eine noch stärkere Erhöhung des US-Leitzinses als die nun verkündeten 75 Basispunkte erwartet. Seit dem frühen Donnerstagmorgen kam er anschließend etwas zurück und versucht sich an einer Stabilisierung oberhalb von 21.500 Dollar.
Auf 24-Stunden-Sicht entspricht das einem Plus von rund fünf Prozent beim Bitcoin. Auch am Gesamtmarkt dominieren derzeit wieder klar die grünen Vorzeichen. Bei vielen Altcoins fällt das Kursplus auf 24-Stunden-Sicht sogar noch deutlicher aus. Sie sind im Abverkauf der vergangenen Tage allerdings auch heftiger gecrasht als die digitale Leitwährung.
20.000-Dollar-Marke bleibt in Reichweite
Im von Makro-Gegenwind geprägten Marktumfeld hatten Probleme beim DeFi-Lending-Projekt Celsius zu Wochenbeginn einen neuerlichen Krypto-Crash ausgelöst. Die Aussicht auf eine deutliche Zinserhöhung in den USA und Meldungen, wonach der stark am Kryptomarkt engagierte Hedgefonds Three Arrows Capital in Schieflage geraten sei, haben am Mittwoch zunächst für zusätzlichen Druck auf die Kurse gesorgt.
Im Zuge dessen hat sich der Bitcoin mehrmals an die charttechnisch und psychologisch wichtige 20.000-Dollar-Marke angenähert. Diese letzte Bastion der Bullen gilt es nun zu verteidigen. Zumindest die Leitzinserhöhung in den USA scheint auf dem aktuellen Niveau aber erst einmal eingepreist zu sein.
Die erste, kleine Gegenbewegung nach den heftigen Verlusten der vergangenen Tage ist ein Hoffnungsschimmer. Mit Blick auf weitere Zinserhöhungen, Turbulenzen bei Krypto-Projekten wie Celsius und die allgemein schlechte Stimmung unter den Marktteilnehmern dürfte die Lage kurz- und mittelfristig aber sehr angespannt bleiben.
Wer langfristig investiert und bis zu diesem Punkt dabeigeblieben ist, braucht somit weiterhin Nerven wie Drahtseile. Neueinsteiger und Nachkäufer sollten sich derweil vor Bullenfallen in Acht nehmen und auf eine nachhaltige Stabilisierung der Kurse warten.
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