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10.04.2023 Martin Mrowka

Ausblick: Was in der neuen Woche DAX und Co bewegen wird und wohin

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DAX

Die Lage am US-Arbeitsmarkt verschlechtert sich, allerdings nur langsam und nur ein wenig. Daher halten sich die Rezessionsbefürchtungen in Grenze. Viele Marktexperten gehen daher für die neue, feiertagsbedingt nochmals verkürzte Börsenwoche von einer weiteren Stabilisierung aus. Auch neue Jahreshöhen bleiben erreichbar. Der Wochenausblick.

Der Deutsche Aktienindex DAX hatte sich bei 15.598 Punkten ins lange Osterwochenende verabschiedet. Letztlich ergab das einen kleinen Wochengewinn von rund 0,2 Prozent. Dennoch dürfte in Erinnerung bleiben, dass der Leitindex in dieser Woche mit 15.736 Punkten den höchsten Stand seit Januar 2022 erreicht hat.

Der DAX habe auch in der Karwoche sein hohes Niveau gehalten, auf das er sich erholt habe, nachdem die Bankenkrise erst einmal abgesagt worden sei, schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Hintergrund seien gute Konjunkturdaten aus Deutschland gewesen. Gleichwohl halte der Bankenstress unterschwellig an, da die Zinsen weiter steigen würden.

Ostermontag fast überall noch Börsen-Feiertag

Am hiesigen Feiertag "Ostermontag" haben außer den deutschen Börsen unter anderem noch folgende Marktplätze geschlossen: Australien, Belgien, Dänemarkt, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien. Die Börsen in Japan, Korea und USA öffnen hingegen. Der Broker IG taxierte den Weekend-DAX am Montag-Morgen bei etwa 15.640 Punkten. Neue Jahreshöhen bleiben daher in Reichweite.

DAX (WKN: 846900)

Etwas besser als erwarteter US-Arbeitsmarkt

Am Karfreitag wurde der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht, auf den die Märkte hierzulande auch erst am Dienstag reagieren können.

Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust. Das Beschäftigungswachstum blieb im März hoch, auch wenn es unter dem noch deutlicheren Anstieg im Februar blieb. Schließlich hatten die Februar-Daten von dem milden Winterwetter profitiert. Die Arbeitslosenquote ging auf bereits sehr niedrigem Niveau leicht zurück, während sich das Lohnwachstum etwas beschleunigte. Die Entwicklung hielten sich jedoch weitgehend im Rahmen der Erwartungen.

Abzuwarten bleibt, wie sich die jüngsten Turbulenzen am US-Bankensektor in den kommenden Wochen auf den Arbeitsmarkt auswirken werden. Die starke Entwicklung dort erschwert der US-Notenbank den Kampf gegen die hohe Inflation. An den Finanzmärkten ist man noch unsicher, ob die Fed im Mai erneut den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte anheben wird.

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Experten sehen Raum für weitere Kursgewinne

Die einsetzende Berichtssaison der US-Unternehmen für das erste Quartal dürfte Experten der Commerzbank zufolge den Aktien frische Impulse liefern. Am Freitag starten UnitedHealth, BlackRock, JPMorgan Wells Fargo und die Citigroup mit Q1-Zahlen.

Für den deutschen Markt sei die laufende Dividendensaison ebenfalls ein gewichtiges Argument für stabile Kurse. "In der Gemengelage der zuletzt schwächeren Konjunkturdaten stehen die Zeichen allerdings vorerst auf Konsolidierung", heißt es von der Commerzbank.

Ulrich Kater von der DekaBank, sieht trotz des jüngsten DAX-Hochs die Lage nicht als ungetrübt: "Der Bankenstress hält weiter an, da die Zinsen weiter steigen werden. Dies hat dazu geführt, dass die Kreditnachfrage deutlich rückläufig ist. Dies sollte als Warnsignal aufgefasst werden, dass die wirtschaftliche Dynamik bis ins kommende Jahr hinein nicht sehr kräftig ausfallen kann." Insgesamt hielten sich aber positive und negative Wirtschaftsnachrichten die Waage, was für die Aktienmärkte keine so schlechte Umgebung sei, sagte Kater.

DAX will nach oben

Nach Einschätzung von Helaba-Aktienstratege Markus Reinwand will der DAX nach oben. Die verbesserten deutschen Fundamentaldaten – zuletzt die Auftragseingänge und die Industrieproduktion – gäben das auch her, zumal die Bewertung weiterhin moderat sei.

"Eher als Bremse erweisen sich dagegen bislang die Leitindizes Dow Jones Industrial und S&P 500. Anders als hierzulande sind die konjunkturellen Frühindikatoren dort noch rückläufig." Insgesamt zeige sich aber, dass die Stimmung offenbar schlechter sei als die tatsächliche Lage, bemerkte Reinwand. "Die Erwartungshaltung dürfte entsprechend niedrig sein, was für Aktien Raum für positive Überraschungen eröffnet."

Auch Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, verwies darauf, dass zum Frühlingsbeginn einige Wirtschaftsdaten wieder ein rosigeres Bild für Deutschland zeichneten. Er glaubt jedoch, dass sich die gegenwärtige Konjunkturaufhellung als vorübergehend erweisen wird. Greil rechnet angesichts der immer noch hohen Kerninflation in der EU mit weiter verschärften Finanzierungsbedingungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Dies dürfte aus seiner Sicht die Konjunktur im späteren Jahresverlauf zunehmend belasten.

Wenig Unternehmens-News aus Deutschland

Aus Unternehmenssicht dürfte es hierzulande in der neuen Börsenwoche nachrichtlich noch ruhig zugehen, konjunkturell befinden sich jedoch einige wichtige Verlautbarungen auf der Agenda. In Deutschland stehen am Donnerstag die endgültigen Inflationszahlen für März im Fokus. Für den gesamten Euroraum werden am Dienstag die Einzelhandelszahlen für Februar und am Donnerstag jene für die Industrieproduktion bekannt gegeben.

Thema Nummer eins für die Finanzmärkte dürfte jedoch die Veröffentlichung der US-Inflationszahlen (Verbraucherpreise März) am Mittwoch sein. Zudem wird zur Wochenmitte das Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed offengelegt. Am Donnerstag folgen die Erzeugerpreise (März) und am Freitag die Einzelhandels- und Industriezahlen sowie das von der Universität Michigan veröffentlichte Verbrauchervertrauen (April). (Mit Material von dpa-AFX)


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