Die Regierung von El Salvador hat am Mittwoch ein Gesetz verabschiedet, das dem Bitcoin den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels verleiht – und damit eine Erholungsrallye am Kryptomarkt ausgelöst. Nun sorgt Präsident Nayib Bukele mit einer weiteren Idee für Aufsehen.
Bitcoin wird in El Salvador ein staatlich anerkanntes Zahlungsmittel – was liegt da näher, als die Cyberdevise auch selbst herzustellen? Präsident Bukele hat daher den Chef der staatlichen Energieversorgers LaGeo angewiesen, Kapazitäten für das Bitcoin-Mining zu schaffen – und zwar „mit sehr günstiger, 100 Prozent sauberer, 100 Prozent erneuerbarer, emissionsfreier Energie unserer Vulkane“.
Was etwas verrückt klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund: Das zentralamerikanische Land ist ungefähr so groß wie Hessen, beheimatet aber 23 aktive Vulkane – und nutzt deren geothermale Energie im großen Stil zur Energiegewinnung. Mehr als die Hälfte des Stroms in El Salvador wird bereits aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zusätzlich zu zwei bestehenden Geothermie-Kraftwerken sollen nun zwei weitere Anlagen gebaut werden.
Our engineers just informed me that they dug a new well, that will provide approximately 95MW of 100% clean, 0 emissions geothermal energy from our volcanos 🌋
— Nayib Bukele 🇸🇻 (@nayibbukele) June 9, 2021
Starting to design a full #Bitcoin mining hub around it.
What you see coming out of the well is pure water vapor 🇸🇻 pic.twitter.com/SVph4BEW1L
Kurz darauf postete er bei Twitter noch ein Video von einer neu erschlossenen Quelle, aus der Wasserdampf meterhoch in den Himmel schießt. Rund 95 Megawatt sauberer Strom könne daraus gewonnen werden, so Bukele. Nun soll an dieser Stelle eine Bitcoin-Mining-Farm entstehen.
Kryptomarkt schöpft Hoffnung
Mit dem Bitcoin-Vorstoß nimmt El Salvador nicht nur eine Vorreiterrolle ein – er gibt dem gebeutelten Kryptomarkt auch neue Hoffnung. Dass die digitale Leitwährung nun ein offizielles Zahlungsmittel ist, ließ den Kurs am Mittwoch um mehr als zehn Prozent bis auf 37.755 Dollar nach oben schießen. Tags zuvor hatte es im schwachen Gesamtmarkt noch nach einem Test der 30.000er-Marke ausgesehen.
Auch am Donnerstagmorgen gehört der Bitcoin mit einem Plus von rund sieben Prozent auf 24-Stunden-Sicht zu den größten Gewinnern unter den Top-Coins nach Market Cap. Komplett aus dem Schneider ist er damit aber noch nicht. Zwar mehren sich die Zeichen für einen Rebound, wichtige wäre dabei aber ein nachhaltiger Ausbruch über den Widerstand bei 40.000 Dollar.
DER AKTIONÄR ist zuversichtlich, dass der Ausbruch gelingt und die mittel- und langfristige Rallye beim Bitcoin weitergeht. Wer bereits investiert ist, bleibt daher dabei. Angesichts der enormen Vola in den letzten Tagen und Wochen sollten Neueinsteiger zunächst die Richtungsentscheidung im Chart abwarten.
Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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