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Rohstoffe einfach erklärt – heute: Kaffee-Future

Rohstoffe einfach erklärt – heute: Kaffee-Future
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BVT Knock-Out Kaffee Future 05/2021 (ICE) USD -%
06.03.2021 ‧ Carsten Stork

In den USA ist die Sorte Arabica mehr verbreitet als Robusta. Die Pflanze wächst als Strauch oder Baum und kann eine maximale Höhe von circa fünf Metern erreichen. Der Samen der Frucht der Kaffeekirsche ist die Kaffeebohne. Die Hauptanbaugebiete liegen zwischen dem 23. Grad nördlicher und 25. Grad südlicher Breite des Äquators. Angebaut wird vorwiegend im Hochland idealerweise über 1.000 Höhenmetern. Durch die höhere Lage wachsen die Pflanzen langsamer als bei Robusta, die typische Reifezeit liegt bei circa neun bis elf Monaten.

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Kaffee Future: Konsolidierung nach starker Performance

Brasilien ist der weltweit führende Produzent

Brasilien ist der weltweit führende Hersteller von Arabica-Kaffeebohnen und seit mehr als eineinhalb Jahrhunderten bei der Produktion führend. Im Jahr 2018 produzierte Brasilien 61,7 Millionen 60-kg-Säcke. Kaffeeplantagen bedecken rund 27.000 Quadratkilometer des Landes, die meisten davon in Sao Paulo, Parana, Minas Gerais und anderen südöstlichen Bundesstaaten. In dieser Region der größten und bevölkerungsreichsten Nation Südamerikas sind die Temperaturen und das Klima günstig für die Kaffeeproduktion. Arabica-Coffee war in den letzten drei Jahren alles andere als ein „heißes“ Produkt, im Gegenteil: Produzenten sahen sich mit einem Preisrückgang von rund 50 Prozent konfrontiert.

Der Einfluss des Brasilianischen Real

Da die Produktionskosten von der lokalen Wirtschaft abhängen, steht der Preis für Arabica in engem Zusammenhang mit dem Wert des Brasilianischen Real. Der Terminmarkt verwendet den US-Dollar als Preismechanismus für Arabica. Daher kann die Wechselkursbeziehung zwischen dem US-Dollar und dem Brasilianischen Real einen erheblichen Einfluss auf den Preis für Kaffeebohnen auf der ganzen Welt haben. Die Schwäche des Brasilianischen Real verringert die Arbeitskosten und andere lokale Kosten für die brasilianischen Kaffeeproduzenten. Anders formuliert: Ein starker US-Dollar und damit ein schwacher Real macht es für brasilianische Produzenten attraktiv, die Produktion zu erhöhen. Durch das steigende Angebot ist der Kaffeepreis in der jüngeren Vergangenheit unter Druck gekommen und Aufwärtsbewegungen waren nicht nachhaltig.


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Die Beziehung des Brasilianischen Real zum Kaffee ist komplex

Die Entwicklung des Gesamtmarktes

Die Entwicklung des Gesamtmarktes seit 2003/04 zeigt, dass der Markt für Kaffee stetig gewachsen ist. Wurden im Jahr 2003/04 noch etwa 105 Millionen Säcke produziert waren es 2018/19 bereits fast 171 Millionen, das entspricht einem Wachstum von fast 63 Prozent. Ungefähr 57,5 Prozent der gesamten Kaffee Produktion entfällt auf Arabica und 42,5 Prozent auf Robusta. Die größten Anbauflächen befinden sich in Südamerika, gefolgt von Asien und Ozeanien.

Brasilien ist mit 61,7 Millionen Säcken weltweit mit Abstand der größte Produzent, gefolgt von Vietnam mit 29,5 Millionen und Kolumbien mit 14,2 Millionen Säcken (Stand 2018). Auch bei den weltweit größten Exportnationen ist Brasilien führend. Der Gesamtwert des 2018 exportierten Kaffees betrug fast 4,4 Milliarden US-Dollar. An zweiter Stelle ist interessanterweise Deutschland, wo Kaffee weiterverarbeitet und dann zumeist in andere Länder der Europäischen Union exportiert wird. Der Wert dieser Exporte beläuft sich auf knapp 2,6 Milliarden US-Dollar. Auf den Plätzen drei und vier folgen die Schweiz und Kolumbien.
Die größten Importeure von Kaffee weltweit sind die Vereinigten Staaten mit circa 5,7 Milliarden US-Dollar und Deutschland mit knapp 3,3 Milliarden US-Dollar. Auf den Plätzen drei und vier folgen Italien und die Niederlande. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die 15 größten Importnationen zu den reichen Ländern der Erde gehören.

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Der langfristige Chart im Kaffee-Future seit 1973

Die langfristige Preisentwicklung

Der Preis des Arabica Coffee Futures, der an der ICE US gehandelt wird, ist die weltweite Benchmark für Arabica Coffee. Die Kontrakte werden von Produzenten, Exporteuren, Importeuren, vorwiegend zu Absicherungszwecken gehandelt, aber auch von Investoren und kurzfristig orientierten Händlern zu Spekulationszwecken. Die ersten Kaffee-Futures wurden 1882 in New York gehandelt.

Der Kaffeepreis unterliegt deutlichen Schwankungen. Staatliche Subventionen wie bei Zucker, Baumwolle und Orangensaftkonzentrat fehlen. Einer der Haupteinflussfaktoren ist sicherlich die Wertentwicklung des brasilianischen Reals und der damit verbundenen politischen Entwicklung in Brasilien. Der Kaffee-Future erreichte sein Rekordhoch im April 1977 bei 339,9 US-Cents, um danach unter großen Schwankungen im Oktober 2001 sein Allzeittief bei 42,2 US-Cents zu markieren. Im Zuge der weltweiten Rohstoffhausse vervierfachte sich der Kaffeepreis wieder und erreichte Kurse über 170 US-Cents. Während der Finanzkrise 2008 fand der Kaffee einen Boden bei 100 US-Cents, um dann mit der wirtschaftlichen Erholung Brasiliens wieder im Frühjahr 2011 über 300 US-Cents zu klettern. Seitdem ist der Kaffee in einem Abwärtstrend der erst 2020 gebrochen wurde. Einen Boden hat der Future um die 100 US-Cents gefunden.

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