Die Geschichte von Palladium ist im Vergleich zu anderen Metallen relativ kurz, der Rohstoff wird erst 1802 von dem Chemiker William Hyde Wollaston entdeckt, der eigentlich mit Platin experimentierte. Palladium wird 1950 zu einem wichtigen Faktor in der chemischen Industrie. Mit dem sogenannten Wacker-Hoechst Verfahren wird ein Palladiumkatalysator entwickelt, der erstmals Einsatz in einer großtechnischen Anwendung findet. Im Jahr 1989 sorgt Palladium im Zusammenhang mit dem Begriff „kalte Fusion“ noch einmal für Aufregung. Kurzzeitig glaubte die Wissenschaft eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle gefunden zu haben.
Verwendung findet Palladium heutzutage vor allem als Katalysator in der Autoindustrie, in der Schmuckindustrie, in der chemischen Industrie und in der Medizin. Weltweit war Russland 2018 mit ca. 90 metrischen Tonnen der größte Produzent von Palladium. Südafrika ist mit ca. 80,60 Tonnen der zweitgrößte und Kanada mit 20 Tonnen der drittgrößte Produzent. Die Autoindustrie hatte 2018 mit ca. 267 metrischen Tonnen die größte Nachfrage nach Palladium, gefolgt von chemischen Katalysatoren mit 26 Tonnen und der Zahnmedizin mit 15 Tonnen.
Palladium: wieder gefragt bei den Investoren
Palladium brauchte mehr als 15 Jahre, um seit seinem Tief Anfang der 80er Jahre bei 63,5 Dollar, die 200 Dollar Marke nach oben zu durchbrechen. Im Sommer 1997 begann eine vierjährige Rally, die Palladium im Januar 2001 bis auf 1090 Dollar beförderte. Danach folgte in knapp zwei Jahren ein Einbruch um mehr als 85 Prozent bis auf 145 Dollar im April 2003. Nach 15 Jahren durchbrach Palladium die alten Höchststände und im Januar 2018 stieg das Industriemetall von 1133 Dollar innerhalb von etwas über zwei Jahren bis auf 2789,3 Dollar. Seit dem Hoch im Februar 2020 hat Palladium unter großen Schwankungen knapp 15 Prozent abgegeben und handelt aktuell bei 2400 Dollar
Extrembeispiel im Handel mit Palladium
Der Palladium Future gehört sicher nicht zu den liquidesten Kontrakten, war bis März 2020 aber noch einigermaßen gut handelbar. Auffällig ist, dass nach dem fulminanten Anstieg bis Februar 2020 und dem darauffolgenden Crash um 50 Prozent das Volumen massiv zurück gegangen ist. Ob sich hier ein großer Player verabschiedet hat, oder die hohe Volatilität und die damit verbundene hohe Marginhinterlegung viele Trader abschreckt, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Ein teilweise drei prozentiger Spread im morgendlichen Handel, macht ein aktives Trading immer unattraktiver.