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19.12.2020 ‧ Markus Hechler

Neue Serie: Rohstoffe einfach erklärt – heute: Gold-Future

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BOERSE STUTTG. EUWAX-GOLD

Heute veröffentlichen wir unsere neue Serie über Commodities, bei der an jedem Samstag die Geschichte und Besonderheiten eines Rohstoffes kurz vorgestellt werden. Wir beginnen im Metallsektor und präsentieren Gold.

Aufgrund seiner Seltenheit war Gold schon immer eines der begehrtesten und auch wertvollsten Metalle der Welt. Es besteht keine Einigkeit darüber, wann Gold das erste Mal in der Geschichte der Menschheit aufgetaucht ist. 

Angeblich waren es ca. 2600 v. Chr. die Mesopotamier, die die ersten Goldschmuckstücke schmiedeten. Der Legende nach wurde auch der Tempel des berühmten Salomon 950 v. Chr. aus Gold erbaut. 

Man vermutet, dass Gold maßgeblich für die Entwicklung von Geldwährungen verantwortlich war und gemeinsam mit Silbermünzen das bis dahin übliche Tauschgeschäft zunächst ergänzt hat. Die erste tatsächliche Goldwährung wurde von König Krösus in Lydien eingeführt. Von dort verbreitet sich der Einsatz von Münzen als Zahlungsmittel stetig weiter.

Eine besondere Rolle spielte der Goldpreis nach dem zweiten Weltkrieg, als er im sogenannten Bretton Woods Abkommen auf 35 US-Dollar pro Unze fixiert wurde. Diese Maßnahme sollte vor allem der Stabilisierung der teilnehmenden Währungen dienen und Schwierigkeiten bei Zahlungsvorgängen verhindern, wodurch man sich auch eine Stimulierung des Wirtschaftswachstums erwartete. 

Das Abkommen hatte bis in die 70er-Jahre Bestand, dann wurde die fixe Bindung aufgehoben. Seitdem spielt Gold in den Währungsmärkten eine untergeordnete Rolle, es dient vorwiegend als „Krisenwährung“ und dem Schutz vor Inflation.

Seit Jahrhunderten ist Gold wegen seiner einzigartigen Mischung aus Schönheit, nahezu Unzerstörbarkeit, Seltenheit und finanzieller Stabilität begehrt. 

Die Minen-Goldreserven werden weltweit auf ca. 54.000 metrische Tonnen geschätzt. Die Reserven in den bereits vorhandenen Minen lagen 2019 bei fast 49.000 metrischen Tonnen, wovon Australien mit 10.000 metrischen Tonnen den größten Anteil hat, gefolgt von Russland und Südafrika mit je 5.300 und 3.200 Tonnen. 

Die jährliche Produktion ist seit 2008 um ca. 44,74% auf 3.000 metrische Tonnen gestiegen. Der größte Abbau von Gold in Minen fand 2019 in China statt, gefolgt von Australien und Russland. Die größten gelagerten Goldreserven besaß 2019 die USA vor Deutschland und Italien.

GenesisFT

Die Entwicklung des Gold-Futures seit 1974

Der Gold-Future markierte im August 1978 bei 100 Dollar sein Tief und stieg während der Inflation im Januar 1980 bis auf 873 Dollar. In den darauffolgenden 28 Jahren pendelte der Goldpreis zwischen 250 Dollar und 500 Dollar. 

Im Zuge der weltweiten Rohstoffhausse stieg der Future erstmals im März 2008 über die psychologisch wichtige Marke von 1.000 Dollar. Während der Verwerfungen in der Finanzkrise verlor Gold auch etwas an Boden und notierte im Oktober 2008 im Tief bei 681 Dollar. Im September 2011 markierte Gold sein bisheriges All-Time-High bei 1923,7 Dollar, konsolidierte knapp 5 Jahre und befindet sich seit 2016 in einem Aufwärtstrend. Dabei steig der Goldpreis im August 2020 auf ein neues Rekordhoch bei 2089,20 Dollar.

Der berühmte "Gold-Würfel"

Vergleicht man die täglich gehandelte Menge Gold an der Futures Börse NYMEX mit der jährlichen geförderten Menge, wird deutlich, dass sich der Futures Markt zum physischen Markt entkoppelt hat. 

Es werden pro Handelstag circa 250.000 Kontrakte im Gold Future gehandelt, das entspricht 25 Millionen Unzen, oder 125 Millionen Unzen in einer Woche. Umgerechnet bedeutet das, ein Wochenumsatz im Gold Future übersteigt die Jahresproduktion im Gold um mehr als zehn Prozent. 

Dieses Ungleichgewicht hat bislang (noch) zu keinen Marktverwerfungen geführt, da in der Vergangenheit nur 0,02 Prozent der gehandelten Kontrakte ausgeliefert werden.

Würde man das weltweit vorhandene Gold in einen großen Würfel packen, würde das so aussehen:

goldsilbershop.de

Fakten zum "Gold-Würfel"

Ein paar Fakten zum berühmten Goldwürfel Stand Ende 2019: Als Grundlage dienen die offiziellen Zahlen des World Gold Council (WGC), die Interessensvereinigung der weltweiten Goldminen Industrie. 

Demzufolge wurde bis zum Jahresende 2019 alles bis dato weltweit geförderte Gold anschaulich als Würfel graphisch dargestellt. Diese 197.575,70 Tonnen Gold ergeben einen Würfel mit einer Länge von 21,713 Meter, der jedes Jahr um die neu geförderte Menge wächst (circa 3.000 Tonnen).Von 2018 bis 2019 ist der Goldwürfel um 15,2 cm gewachsen, und ist somit eine anschauliche Berechnung, die vor allem zeigt, wie knapp Gold ist.

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