Die New Yorker Börsen setzen ihre Berg- und Talfahrt am Freitag mit weiteren Schwankungen fort. Starke Apple-Zahlen waren den Anlegern in Zeiten der Zinssorgen ein gewisser, aber nicht ausreichender Trost. Der Dow Jones Industrial hatte schon etwa ein Prozent verloren, mit 34.018,41 Punkten reduzierte er seine Verluste aber zuletzt auf 0,42 Prozent. Das Endergebnis einer wankelmütigen Woche wäre damit ein Verlust von 0,7 Prozent.
Die straffere Geldpolitik der US-Notenbank hat den Aktienmarkt fest im Griff und verunsichert die Anleger nach wie vor. Experten zufolge greifen zwar einige bei Rücksetzern mutig zu. Nach jeder Erholung steige aber auch schnell wieder die Bereitschaft, Kasse zu machen. "Die Volatilität und die Risiken sind gestiegen und das wird erst einmal so bleiben", hieß es am Freitag vom Commerzbank-Anlagestrategen Chris-Oliver Schickentanz auch wegen des Ukraine-Konflikts.
Der den breiten Markt abdeckende S&P 500 gab am Freitag nur um 0,03 Prozent auf 4.325,38 Punkte nach. Während Apple mit einem Rekordquartal und klaren Kursgewinnen aufwarten konnte, schaffte es der technologielastige Nasdaq 100 zuletzt mit 0,13 Prozent ins Plus auf 14.021,68 Zähler. Mit mehr als drei Prozent hat er in dieser Woche bislang besonders deutlich nachgegeben.
Apple legte eine starke Quartalsbilanz vor. Mit einem Kursanstieg um 3,9 Prozent setzten die Papiere des Tech-Giganten aber dieses Mal nur unterschwellig Akzente für den Gesamtmarkt. Im Weihnachtsgeschäft erzielte der iPhone-Hersteller trotz der globalen Chip-Knappheit erneut Rekordzahlen. Laut dem DZ-Bank-Experten Ingo Wermann zeigte es sich, dass die bestehenden Lieferengpässe sehr gut abgefedert wurden.
Mit etwa sechs Prozent zum größten Dow-Gewinner wurden die Aktien von Visa. Der Kreditkartenkonzern erwirtschaftete im vierten Quartal einen Gewinn- und Umsatzsprung. Stützend wirkte aber auch die Aussage, dass die Ausgaben der Verbraucher wieder anziehen. Auch beim Konkurrenten Mastercard hatte es dafür zuletzt Anzeichen gegeben, dessen Aktien stiegen nun nochmals um 3,2 Prozent.
Am unteren Dow-Ende versammelten sich neben den Aktien von Boeing und 3M, die jeweils ihren Abwärtstrend mit erreichten Tiefs seit mindestens einem Jahr fortsetzten, auch einige Unternehmen nach Zahlenvorlagen. Nach einem Rekordhoch am Vortag und einer enttäuschenden Gewinnentwicklung sacken die Papiere von Chevron besonders deutlich um 4,5 Prozent ab.
Die rote Laterne hielt im Dow aber Caterpillar mit einem Kursrutsch um 5,4 Prozent. Nach dem Gewinneinbruch im ersten Jahr der Pandemie lief es für den Baumaschinenhersteller 2021 wieder besser. Am Markt hieß es aber, es werde kritisch gesehen, dass der Konzern mit einer nachlassenden Nachfrage wegen einer Abkühlung im Bausektor rechne.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.