Die Ölpreise haben sich am Freitag nur wenig verändert. Im Mittagshandel kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 86,76 US-Dollar. Das sind zwölf Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt geringfügig um 15 Cent auf 81,07 Dollar.
Damit hat sich der kräftige Preisanstieg seit Beginn der Woche vorerst nicht fortgesetzt. Seit Montag hat sich der Preis für Rohöl aus der Nordsee um etwa sechs Dollar je Barrel verteuert. In den vergangenen Tagen profitierten die Notierungen am Ölmarkt von einer etwas weniger strengen Corona-Politik Chinas, was Fachleute auch auf die Protestwelle in der Bevölkerung zurückführen.
"Die Ölpreise haben sich vor allem wegen der vorsichtigen Lockerungsschritte bei Chinas bislang strenger Null-Covid-Politik erholt", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank das Handelsgeschehen. Darüber hinaus steuert die US-Notenbank Fed auf weniger starke Zinsanhebungen zu, was die Konjunktur in den USA fördern und die Nachfrage nach Rohöl nach Einschätzung von Analysten stützen dürfte.
Am Ölmarkt warten die Anleger zudem auf Beschlüsse des Treffens von Ölstaaten, die sich im Verbund Opec+ zusammengeschlossen haben. Am Wochenende wollen die Förderländer über ihre Produktionspolitik beraten. Es wird damit gerechnet, dass die rund 20 Länder an ihrer bisherigen Linie festhalten. Anfang November hatte der Ölverbund seine Produktion spürbar verringert und damit auf einen Rückgang der Ölpreise reagiert.
Auch die Ölaktien notieren zum Wochenschluss im Minus. Etwas deutlicher geht es bei BP nach unten. Die Aktie liegt auf der Handelsplattform Tradegate gut zwei Prozent im Minus. Nur leicht im Minus notieren Shell und TotalEnergies. Alle drei Werte wurden von der US-Bank JPMorgan einer neuen Bewertung unterzogen.
Besonders positiv ist JPMorgan bei TotalEnergies gestimmmt. Die Papiere wurden auf die branchenübergreifende "Analyst Focus List" gesetzt. Analyst Christyan Malek hob das Kursziel für die Aktien der Franzosen in einem Ausblick für die Energiebranche 2023 vom Freitag von 66 auf 68 Euro und ließ die Einstufung auf "Overweight". Das positive Marktumfeld und die hohe Kapitaldisziplin dürften für die Anleger herausragende Renditen ergeben, so der Experte. Seine Favoriten neben TotalEnergies sind Shell und die doppelt hochgestuften Papiere von Galp. Auch das Kursziel für BP hob er an, hier gilt jedoch weiterhin die Einstufung „Neutral“.
Anleger lassen die Gewinne laufen, insbesondere TotalEnergies bleibt attraktiv. Gewinne hier mit einem Stopp bei 43,50 Euro nach unten absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.