Die Aktien von K+S haben am Donnerstag ihrer bisherigen Erholungsrallye im November Tribut gezollt. Am Ende ging das Papier mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 6,88 Euro aus dem Handel. Dazu beigetragen haben dürfte eine skeptische Stimme der Bank of America. Deren Analyst Alexander Jones kappte das Kursziel von 5,60 Euro auf 3,90 Euro und sieht damit jetzt ein Kursrisiko von mehr als 40 Prozent. Zuletzt waren die Aktien binnen zwei Wochen um ein Viertel nach oben geschnellt.
Experte Jones begründete die Kurszielsenkung mit reduzierten langfristigen Kali-Preiserwartungen wegen einer strukturellen Überversorgung mit dem Dünger. Er rechnet bis 2023 mit einem Ausbau der Kapazitäten in der Branche, der die Nachfrage deutlich übersteigt. Außerdem glaubt er, dass es der Kasseler Konzern bis dahin nicht schaffen wird, einen positiven Barmittelfluss zu erwirtschaften. Diese Risiken seien im Aktienkurs nicht ausreichend berücksichtigt, unterstrich der Experte sein negatives Votum mit "Underperform".
Deutlich optimistischer präsentiert sich hingegen das Analysehaus Independent Research. Dieses hat das Kursziel für K+S nach den jüngsten Zahlen zum dritten Quartal von 6,10 auf 7,20 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Halten" belassen. Das dritte Quartal sei unter anderem geprägt gewesen vom weiter rückläufigen Kalipreisen und milliardenschweren Wertberichtigungen, so Analyst Sven Diermeier in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. In seinem Bewertungsmodell erhöhte er aber die mittelfristigen Prognosen für den Düngemittelkonzern ab 2022.
Die Aktie von K+S ist eine Wette auf steigende Kalipreise im kommenden Jahr. Wer daran glaubt, kann bei K+S zugreifen. Die Aktie bleibt aber ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Die Position sollte nach wie vor mit einem Stopp bei 4,90 Euro nach unten abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)