Eine gute Nachricht für die Anteilseigner von K+S: Thüringen will mit einer Änderung des Kali-Staatsvertrags mit Hessen die Entsorgung großer Mengen salzhaltiger Abwässer ermöglichen. Vorgesehen sei die Einleitung der Lauge aus den Werken der K+S AG (Kassel) im Werra-Gebiet in die stillgelegte Thüringer Grube Springen, sagte Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am Montag in Erfurt. Dazu müsste eine unterirdische Leitung unter der Landesgrenze gebaut werden.
Die Salzbelastung der Werra durch die Kali-Industrie und die Umweltprobleme durch die Entsorgung der Abwässer werden seit Jahren in Thüringen und Hessen heftig diskutiert. Nach Unternehmensangaben hängt von der Abwasserentsorgung die Produktion in dem Kali-Revier mit etwa 5300 Arbeitsplätzen ab.
Die nötige Änderung des seit 1996 bestehenden Kali-Staatsvertrags sei von den Ministerpräsidenten beider Länder bereits gebilligt, sagte Siegesmund. Thüringens Kabinett werde an diesem Dienstag voraussichtlich auch den nötigen Gesetzentwurf verabschieden, der dem Landtag noch im November zur Entscheidung vorgelegt werde.
Beantragt von K+S sei die Einlagerung von Lauge im Südwestfeld der Grube Springen bis zum Jahr 2025. Siegesmund machte deutlich, dass das Unternehmen allein für die Entsorgungskosten aufkommen müsse. Dazu gebe es eine Protokollnotiz zum Staatsvertrag.
Die Entscheidung ist für die Aktie von K+S klar positiv zu werten. Der günstig bewertete MDAX-Titel ist aber nach wie vor nicht für nervenschwache Anleger geeignet. Mutige können indes weiterhin auf eine Fortsetzung der Erholung setzen. Dabei sollte unbedingt der auf 4,90 Euro nachgezogene Stoppkurs beachtet werden!
Mit Material von dpa-AFX