Die niedrigen US-Inflationsdaten von letzter Woche haben den Goldpreis auf den höchsten Stand seit drei Wochen befördert. Obwohl die Stimmung am Markt wieder bullischer wird und auch das charttechnische Bild sich deutlich aufgehellt hat, gibt es laut einer Marktstrategin immer noch Gründe, vorsichtig zu bleiben.
Gold hat zwar schon ein gutes Stück zwischen sich und sein Verlaufstief bei 1.893,12 Dollar gebracht. Doch noch ist ein endgültiger Ausbruch – und damit das Ende der Korrektur – nicht bestätigt. Das wäre erst mit Tagesschlusskursen über den Zwischenhochs aus Mai und Juni im Bereich der Marke von 1.977 Dollar der Fall.
Aus fundamentaler Sicht bleiben die geldpolitischen Maßnahmen der Fed der wichtigste Faktor. Sollte die US-Notenbank in ihrer Sitzung nächste Woche hawkisher agieren als es der Markt nach den jüngsten Inflationsdaten erwartet, könnte der Dollar nochmal Aufwind bekommen und die Edelmetalle im Umkehrschluss spürbar unter Druck geraten.
Zwar bietet die deutlich zurückkommende Inflation keinen Grund für weitere Zinsschritte. Doch die Arbeitsmarktdaten zeigen, dass die Wirtschaft auch in diesem aggressiven geldpolitischen Umfeld relativ widerstandsfähig ist. Die Fed könnte deshalb ihr Hauptaugenmerk nun eher auf diese legen und solange die Zinsen anheben, bis sich eine deutlich höhere Arbeitslosenquote abzeichnet beziehungsweise merklich weniger neue Stellen geschaffen werden, um die Lohn-Preis-Spirale zu durchbrechen.
Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass die Fed wider Erwarten noch mehrfach an der Zinsschraube dreht, besteht beim Goldpreis aktuell deutlich mehr Aufwärtspotenzial als Abwärtsrisiko. Anleger, die eher defensiv agieren wollen, greifen zu Basis-Investments im Minensektor wie Barrick Gold und Agnico Eagle. Wer es hingegen spekulativer mag, legt sich die AKTIONÄR-Jahresempfehlung Equinox Gold ins Depot.