Fed-Chef Powell hat am Mittwochabend für Druck auf den Goldpreis gesorgt. Das Edelmetall korrigierte mehr als zwei Prozent und notierte zwischenzeitlich sogar unter 2.600 Dollar. Auf eine möglicherweise hawkishe Fed und die Konsequenzen für Gold hatte in dieser Woche bereits Kelvin Wong, Senior Market Analyst bei OANDA, hingewiesen.
„An den Märkten gehandelte Finanzinstrumente beginnen, eine weitere Zunahme der US-Inflationserwartungen einzupreisen, was aus den Bewegungen sowohl der fünfjährigen als auch der zehnjährigen Breakeven-Inflationsraten abgeleitet werden kann. Diese zeigen seit Beginn des aktuellen Zinssenkungszyklus der Fed einen Aufwärtstrend“, schrieb Wong zu Wochenbeginn. „Der Hauptauslöser für den mittelfristigen Aufwärtstrend der fünf und zehnjährigen Breakeven-Inflationsraten waren die vorgeschlagenen Maßnahmen von Trumponomics 2.0. Diese beinhalten größere Unternehmenssteuersenkungen und höhere Einfuhrzölle, die wahrscheinlich ab 2025 und darüber hinaus zu einem Wiederaufleben des Inflationsdrucks führen werden.“
Obwohl Wong mittelfristig Gegenwind für den Goldpreis erwartet, erwähnte er auch, dass das Edelmetall langfristig im Aufwärtstrend bleiben wird.
„Gold wird wahrscheinlich durch die langfristigen Auswirkungen der höheren Zollkomponente von Trumponomics 2.0 gestützt, die zu einer weiteren Deglobalisierung führen könnte. Diese Deglobalisierung könnte für schwächeres globales Wirtschaftswachstum sorgen, wodurch Gold aufgrund seiner defensiven Absicherungsfunktion eine höhere Nachfrage erfahren könnte“, erklärt er.
Aufgrund der höheren Inflationserwartungen und der entsprechenden Reaktion der Fed darauf könnte Gold auf Sicht der nächsten Wochen weiter korrigieren. Langfristig sollte das Edelmetall jedoch neue Allzeithochs erreichen, denn das globale Schuldenproblem und die geopolitischen Risiken werden sich nicht zu schnell in Luft auflösen.