Der immer noch schwelende Volkswagen-Skandal sowie schwache Vorgaben der Börsen in Übersee haben dem deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt Kursverluste eingebrockt. Die Autokonzerne VW, Daimler und BMW sowie der Zulieferer Continental bildeten am Montag die Schlusslichter im DAX.
Der deutsche Leitindex sank bis zum Mittag um weitere 1,7 Prozent auf 9.540 Punkte, nachdem er in der Vorwoche trotz einer deutlichen Erholung am Freitag bereits 2,3 Prozent verloren hatte. Am Morgen hatte auch die Börse in Japan im Minus geschlossen.
Investmentanalyst Berndt Fernow von der LBBW rechnet mit einer anhaltend hohen Nervosität der Marktteilnehmer, glaubt aber an eine Bodenbildung spätestens im Oktober. Auch Helaba-Analyst Ulrich Wortberg sieht aktuell noch keinen Anlass zur Entwarnung. Nach einer vorübergehenden Erholungsphase seien neue Rückschläge gut denkbar.
VW-Aktie: Suzuki verkauft, Porsche stockt Anteil auf – Aktie einsammeln oder weiter Finger weg?
Die Porsche Automobil Holding hat ihren Anteil an Europas größtem Autobauer Volkswagen weiter aufgestockt. Vom japanischen Autokonzern Suzuki seien 1,5 Prozent Stammaktien der Volkswagen AG außerbörslich erworben worden, teilte die Porsche SE am Samstag in Stuttgart mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Beteiligung der Porsche SE an der Volkswagen AG steige damit auf 52,2 Prozent der Stammaktien. Der Anteil am gezeichneten Kapital erhöht sich auf 32,4 Prozent. Die Porsche Holding unterstreiche damit ihre Position als VW-Ankeraktionär.
Gazprom: Endlich wieder gute Nachrichten
Anders als in den vorangegangenen Jahren haben sich Gazprom und die Ukraine dieses Jahr verhältnismäßig rasch auf ein "Winterpaket“ einigen können, dass die Gasversorgung der Ukraine über die kommenden Monate hinweg sichert. In den nächsten Tagen soll nun der Deal, an dem auch wieder die EU-Kommission mitgewirkt hat, unterzeichnet werden.
K+S geht in die Offensive – Aktie weiter kaufen?
In der vergangenen Handelswoche war die Aktie des Salz- und Düngerherstellers K+S erstmals wieder unter die Marke von 29,05 Euro gerutscht. Ende Juni kamen an dieser Marke die Übernahmegerüchte auf. Während sich der DAX-Konzern derzeit gegen eine Übernahme durch den kanadischen Rivalen Potash wehrt, denkt K+S über eigene Expansionsschritte nach.
Royal Dutch Shell knickt ein
Der britisch-niederländische Energieriese Royal Dutch Shell hat die Notbremse gezogen: Demnach will der Konzern mangels Erfolgs und wegen zu hoher Kosten weitere Erkundungen vor der Küste Alaskas stoppen. Der Stopp bringt für das Unternehmen jedoch finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe mit sich.
Deutsche Bank: Neue Woche, alte Probleme
Die Anleger müssen sich auch in der neuen Börsenwoche auf eine erhöhte Volatilität einstellen. Die Aktie der Deutschen Bank bleibt am Montagmorgen unter der Marke von 25 Euro.
VW-Chef Matthias Müller braucht „eisernen Besen“
Der neue VW-Chef Matthias Müller muss nach Ansicht von Aktionärsvertretern die Manipulationen an Dieselfahrzeugen rasch und umfassend aufklären. "Er muss den Skandal transparent machen und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Und das weltweit", sagte der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, der Deutschen Presse-Agentur.
Bayer: Warum fällt die Aktie?
In einem relativ schwachen Marktumfeld geht es auch mit dem Aktienkurs des wertvollsten DAX-Unternehmens unten. So geben die Bayer-Anteile im frühen Handel leicht ab. Einer der Gründe hierfür dürfte eine eher negative Nachricht zum geplanten Börsengang der Chemiesparte Covestro.
Reißt Volkswagen die Axel-Springer-Aktie mit in die Tiefe?
Der Volkswagen-Skandal hat auch auf die Medienbranche direkte Auswirkungen. Der VW-Konzern als größter Auftraggeber im deutschen Werbemarkt könnte seine Ausgaben nach dem Abgasskandal zunächst einmal kürzen, schrieb Analyst Robert Berg von Berenberg in einer Branchenstudie zu Medienwerten vom Montag. Springer sollte dabei sowohl die geringeren Ausgaben in die Markenwerbung als auch in das Händler-Marketing negativ zu spüren bekommen.
Continental: Branchenfavorit auf Kaufniveau?
Der VW-Skandal hat auch die Aktien der Automobilzulieferer mit in die Tiefe gerissen. Zudem mussten einige Unternehmen ihre Jahresprognose kürzen. Doch ein Titel hält sich recht wacker und wird auch durch eine Analystenstimme gestützt.
BASF: Jahr für Jahr mehr Dividende
Der weltgrößte Chemieproduzent BASF will sein Geschäft profitabler machen. Das Unternehmen werde deshalb ein neues Sparprogramm auflegen, das von 2016 bis 2018 laufen soll, teilte BASF am Montag mit. Mit dem Programm will der DAX-Konzern ab Ende 2018 das Ergebnis jährlich um eine Milliarde Euro verbessern.
(Mit Material von dpa-AFX)