Der Goldpreis arbeitet sich nach einem schwachen Dienstag aktuell rund 17 Dollar nach oben. Es scheinen erneute Sichere-Hafen-Käufe zu sein, die den Goldpreis beflügeln nachdem die Aktienmärkte schwächer tendieren. Im Moment sieht es danach aus als ob auch der Dow Jones wieder deutlich im Minus eröffnen wird. Jetzt meldet sich Mike McGlone von Bloomberg Intelligence zu Wort. Er sieht Gold auf dem Weg zu einem neuen Allzeithoch.
McGlone erinnert dabei an die Finanzkrise. Damals habe der Goldpreis auch gelitten, habe sich dann aber rasch erholt und stieg in den kommenden drei Jahren auf 1.900 Dollar. „Mit Leitzinsen von null oder negativ und der Federal Reserve, die scheinbar unbegrenzte geldpolitische Impulse wie 2008 setzt, sehen wir, dass Gold seinen Höchststand von 1.900 Dollar pro Unze als nächstes in einem Treppenstufen-Erholungsprozess ausdehnt", sagte McGlone im Bericht. Die Marke von 1.900 Dollar vergleicht der Analyst mit der Marke von 1.000 Dollar in der Erholung nach der Finanzkrise. Gold werde dabei die anderen Rohstoffe wie Öl oder auch Industriemetalle in Sachen Performance schlagen.
Anleger sollten zudem einen genauen Blick auf den Kupferpreis werfen. Ein niedriger Kupferpreis sei kein gutes Omen für die Standardaktien. „Ähnliche Rückgänge bei Kupfer und Aktien im Jahr 2020 spiegeln eine starke Korrelation in einer globalen Rezession wider", sagte er. „Die meisten Risiko-Asset-Betas, insbesondere für die Basismetalle, sollten unserer Ansicht nach eng mit dem Aktienmarkt verbunden bleiben.“
DER AKTIONÄR sieht ebenfalls deutlich steigende Goldpreis auf Sicht der kommenden Monate und Jahre. Dennoch: Kurzfristig ist das Edelmetall noch in einer Korrektur gefangen. Ein neuerlicher Rücksetzer darf aber als Kaufgelegenheit gesehen werden. Gold bleibt ein essentieller Bestandteil eines ausgewogenen Depots. Neue Allzeithochs in US-Dollar dürften nur noch eine Frage der Zeit sein.