Der Januar ist vorbei – es war kein leichter Monat für die Aktionäre der Deutschen Bank. Doch wer gedacht hat, dass es jetzt ruhiger wird, hat sich getäuscht. Im Mittelpunkt der jüngsten Querelen steht eine besonders wichtige Person bei der Deutschen Bank.
Wie das Handelsblatt berichtet, droht Paul Achleitner, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, Ärger mit professionellen Investoren. Diese hätten bei Achleitner Gesprächsbedarf angemeldet. Angeblich werde auch schon über die Führungsfrage im Aufsichtsrat diskutiert.
Laut dem Manager Magazin steht Achleitner wegen der Libor-Affäre in der in der Kritik. Der Chefjurist der Deutschen Bank, Christof von Dryander, seinem Vorstandsvorsitzenden John Cryan empfohlen haben, Schadenersatzansprüche gegen Achleitner zu prüfen. Achleitner könnte gegen Vorschriften der britischen Finanzaufsicht FCA verstoßen haben. Die Deutsche Bank soll bei der Aufarbeitung des Skandals nicht ausreichend mit der FCA zusammengearbeitet haben.
Kursziel: 27,90 Euro
Gegenwind gibt es zum Wochenstart auch von Analystenseite. Goldman Sachs hat am Montagmorgen das Kursziel für die Deutsche-Bank-Aktie von 29,20 auf 27,90 Euro gesenkt. Die Einstufung lautet aber weiterhin auf „Neutral“.
Höchstens etwas für Trader
27,90 Euro – das hält DER AKTIONÄR derzeit für absolut übertrieben. Zu viele Fragen sind derzeit offen: Wie will die Deutsche Bank in Zukunft Geld verdienen? Wie geht es bei den rund 6.000 Rechtsstreitigkeiten weiter? Solange Deutsche-Bank-Chef John Cryan nicht die richtigen Antworten liefert, wird es nicht zu einer nachhaltigen Trendwende kommen.
(Mit Material von dpa-AFX)