Nachdem zu Handelsbeginn noch eine Abstufung von JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi die Dialog-Aktie belastet hatte, startet der TecDAX-Titel am Nachmittag ein furioses Comeback.
Die Papiere des Apple-Zulieferers schossen in der Spitze um fast 13 Prozent nach oben. Im laufenden Jahr schmolz das zeitweise knapp 20-prozentige Minus damit auf rund vier Prozent zusammen.
Gegenangebot attraktiver
Für Auftrieb sorgte die Hoffnung, dass die geplante Atmel-Übernahme möglicherweise platzt. Börsianer und Analysten sorgen sich seit Bekanntwerden der Pläne, dass der Kauf zu teuer werden könnte. Nun teilte Atmel mit, dass ein Gegenangebot von Microchip Technology als attraktiver einzustufen sei. Daher wolle der Atmel-Verwaltungsrat die 2015 getroffene Fusionsvereinbarung stornieren und sich stattdessen Microchip zuwenden. In diedem Fall winke Dialog möglicherweise noch eine Kompensationszahlung in Höhe von 137,3 Millionen Dollar.
7,84 Dollar versus 8,15 Dollar
Beide Unternehmen waren sich eigentlich seit September handelseinig, die Kartellbehörden haben zudem schon ihr Einverständnis gegeben. Dialog bietet je Atmel Aktie 4,65 Dollar in bar sowie 0,112 eigene Anteilsscheine. Zum Zeitpunkt der Vereinbarung war das Gebot insgesamt 4,6 Milliarden Dollar schwer.
Nach einem Absturz der Dialog-Papiere infolge der Offerte lag es auf Basis des Schlusskurses und des Euroreferenzkurses vom Dienstag aber nur noch bei 7,84 Dollar je Atmel-Aktie und damit unter der Offerte von Microchip. Denn der Nebenbuhler habe ein Angebot vorgelegT, teilte Atmel am Mittwoch in San Jose mit. Microchip biete je Atmel-Anteilsschein 8,15 US-Dollar, davon 7 Dollar in bar und den Rest in eigenen Aktien.
Die Offerte von Microchip ist den Angaben zufolge bis 19. Januar gültig. Dieses Datum gilt auch als Frist für ein mögliches verbessertes Angebot von Dialog.
Abwarten
Trotz des Kurssprung ist der Abwärtstrend weiterhin intakt und bei 31,50 Euro lauert der nächste Widerstand. Gut möglich, dass Dialog sein Angebot noch einmal nachbessert und es damit zu einem aggressivem Wettbieten kommt. Auch wenn aus Sicht des AKTIONÄR die fundamentalen Aussichten weiterhin intakt sind, sollten Anleger vor einem Einstieg eine Bodenbildung abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)