Es kehrt keine Ruhe ein bei der Deutschen Post. Inzwischen sind die Streiks in der vierten Woche und nach wie vor ist keine Lösung des Konflikts in Sicht. Die schlechte Stimmung drückt auch auf die Entwicklung der Aktie des DAX-Konzerns.
Am Freitag hat sich nun die US-Investmentbank Goldman Sachs mit einer neuen Studie zur Deutschen Post zu Wort gemeldet. Analyst Matija Gergolet hat das Kursziel von 31 auf 30 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Der Aktienkurs bewerte den Logistiker weitgehend fair, so der Experte. Die Post profitiere von der beschleunigten Erholung in Europa, leide aber unter den Streikaktivitäten.
Täglich gehen die Kosten der Post für Aushilfskräfte und Umorganisation in die Millionen. Dennoch hat sich Konzernchef Frank Appel vor der neuen Verhandlungsrunde betont selbstbewusst gezeigt. Die von der Gewerkschaft Verdi kritisierten Paketgesellschaften mit schlechterer Bezahlung seien nicht verhandelbar, sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Die ausgegliederten Gesellschaften mit rund 6.000 Arbeitern bleiben damit der Knackpunkt im Konflikt. Pikant: Verdi wirft dem Konzern vor, dass man jetzt schon drei Milliarden Euro Gewinn erwirtschafte. Weitere Gewinne dürften nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen.
Dabeibleiben
Nach eigenen Angaben befördert die Post weiterhin 80 Prozent der Lieferungen pünktlich. Die hohen Kosten belasten die Aktie dennoch. Langfristig ist der Logistikriese allerdings weiterhin ein attraktives Investment. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stopp bei 23 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)