Es ist kaum noch vorstellbar, dass die Aktie von Siemens Energy 2023 unter der 7-Euro-Marke notierte. Nach der Rekordrally im vergangenen Jahr schnauft der DAX-Titel derzeit zwar auf hohem Niveau durch. Dennoch ist die Entwicklung beim Energietechnikkonzern beeindruckend. Für die UBS ist die Aktie bereits zu weit gestiegen.
Siemens Energy sei inzwischen „priced for perfection“, so Analystin Supriya Subramanian. Ein optimaler Verlauf sei bereits mehr als eingepreist. Das Kursziel für die Aktie hob sie zwar von 23 auf 38 Euro an, die Einstufung senkte sie allerdings von „Neutral“ auf „Sell“. Subramanian sieht durchaus Risiken für den Turnaround, was die Profitabilität der Tochter Siemens Gamesa angeht. Im Bereich Onshore-Wind könnte hier eine Erosion der Marktanteile drohen.
Am Markt kommen die vorsichtigen Worte der UBS zu Wochenbeginn nicht gut an. Im frühen Handel ist die Aktie mit einem Minus von mehr als drei Prozent bereits der schwächste Wert im DAX. Bereits in der vergangenen Woche hatten erneute Probleme mit einem Gamesa-Rotorblatt in einem Windpark in Schweden für einen Dämpfer gesorgt und die Aktie unter Druck gesetzt – der Abverkauf wurde im Wochenverlauf aber schnell wieder aufgeholt. Kritisch wird es erst, wenn der DAX-Titel unter die wichtige Unterstützung bei rund 48,70 Euro fällt, welche die untere Begrenzung des Seitwärtskorridors der vergangenen Wochen bildet.
Nach der Versiebenfachung innerhalb von gut einem Jahr ist eine Konsolidierung nicht unüblich. DER AKTIONÄR hat stets auf die Gamesa-Risiken hingewiesen. Am Markt werden diese aber seit Monaten ausgeblendet. Es sollte sich durch die UBS-Studie daran nichts ändern. Anleger können die Gewinne weiter laufen lassen und darauf setzen, dass die starke Entwicklung im Bereich der Netztechnik für neue Rekordhochs sorgt.