Medienberichten zufolge soll noch in dieser Woche feststehen, wer im Zuge der Zerschlagung den Zuschlag für das Kerngeschäft von Wirecard erhält (DER AKTIONÄR berichtete). Kurz vorher ist nun ein weiterer Interessent aus dem Bieterprozess ausgestiegen – jedoch nicht, ohne „eine Handvoll“ Wirecard-Mitarbeiter abzuwerben.
Die Berliner Solarisbank hat sich gegen die Abgabe eines Gebots für die Wirecard Bank und daran angegliederte Assets entschieden, nachdem sie einen „genaueren Blick“ darauf werfen konnte. Das hat Solarisbank-CEO Roland Folz gegenüber Bloomberg zu Protokoll gegeben.
Laut der Nachrichtenagentur sind damit aktuell noch vier Bieter im Rennen um das hiesige Kerngeschäft des insolventen Zahlungsabwicklers: der britische Telekom-Konzern Lycamobile, der italienische Payment-Anbieter SIA, die spanische Banco Santander und der deutsche Rivale Heidelpay. Beim Letztgenannten soll das Interesse jedoch nachlassen, nachdem das Unternehmen bereits zahlreiche Wirecard-Mitarbeiter abwerben konnte, berichten Insider.
Auch die Solarisbank hat „eine Handvoll“ ehemalige Wirecard-Mitarbeiter bis zur mittleren Management-Ebene verpflichtet, bestätigte CEO Folz nun gegenüber Bloomberg. Damit folgt sie dem Beispiel der Deutschen Bank, die bereits früh aus dem Bieterprozess ausgestiegen war und stattdessen Mitarbeiter abgeworben hatte.
Die Wirecard-Aktie zuckt noch auf niedrigem Niveau und ist höchstens für kurzfristige Trader interessant. Wer langfristig in den boomenden Payment-Sektor investierten will, greift lieber zu Adyen oder Paypal.