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Munich-Re-Konkurrent bricht ein – was machen die Münchner?

Munich-Re-Konkurrent bricht ein – was machen die Münchner?
Foto: EPA/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH/picture alliance
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Thomas Bergmann 16.07.2024 Thomas Bergmann

Völlig überraschend hat Scor, einer der weltweit führenden Rückversicherer, eine Gewinnwarnung für sein Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft ausgesprochen. Entsprechend deftig fällt der Denkzettel aus, den die Anleger dem französischen Wettbewerber der Munich Re verpassen. Der Kurseinbruch von Scor hinterlässt aber auch in München seine Spuren.

Ausschlaggebend für die Hiobsbotschaft sind – nach negativen Erfahrungen bei der Sterblichkeit in den USA im ersten Quartal – höhere Rückstellungen. Nun wird ein Verlust von rund 400 Millionen Euro im zweiten Quartal erwartet, mit möglichen weiteren negativen Anpassungen von rund 100 Millionen Euro bis Ende des Jahres.

Das Ergebnis der Sparte im Gesamtjahr wird deutlich unter den im ersten Quartal angegebenen 500 Millionen Euro liegen. Analysten hatten für das Jahr 443 Millionen Euro und für das zweite Quartal 119 Millionen Euro erwartet.

Scor erwartet zudem, sein jährliches Wachstumsziel von neun Prozent – den Wert des Unternehmens betreffend – im Jahr 2024 nicht zu erreichen und prognostiziert 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro für das zweite Quartal, verglichen mit den Erwartungen von 9,63 Milliarden Euro. Die Solvabilitätsquote der Gruppe wird für das zweite Quartal über 200 Prozent erwartet. Kapitalmanagement und Dividendenpolitik bleiben unverändert.

Scor SE (WKN: A0LGQX)

In Paris verliert die Scor-Aktie zeitweise 30 Prozent an Wert. Sie notiert damit unter dem Stand von Ende 2022. Der Kurseinbruch lässt auch die deutschen Rückversicherer nicht kalt. Die Munich Re verliert zur Stunde zwei Prozent auf 457 Euro.

Der Angriff auf das alte Hoch bei 473 Euro scheint damit vorerst abgeblasen. Spanneung versprechen nach der Scor-Gewinnwarnung die nächsten Quartalsergebnisse, die am 10. August bekannt gegeben werden. 

Kurzfristig dürften die Scor-Nachrichten die deutschen Rückversicherer belasten. An den langfristigen Qualitäten einer Munich Re ändert dies aber nichts.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.

Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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