Die Schweizer Großbank UBS hat sich in einer neuen Studie die europäischen Rückversicherer näher angeschaut und sieht auf die Branche weitere Herausforderungen zukommen. Als größtes Risiko sehen die Experten die weiter anziehende Inflation. Im schwachen Gesamtmarkt tun sich heute auch die Aktien von Munich RE und Co. unter Druck.
Das laufende Jahr hat bereits reichlich Katastrophen gebracht: Neben Stürmen in Europa und Überschwemmungen in Australien zehren auch die Folgen des Ukraine-Kriegs am Gewinn. Dazu belastet weiterhin die Corona-Pandemie die Bilanz der Versicherer.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Munich Re von 270 auf 255 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Kursziel für Hannover Rück wird von 160 auf 150 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen.
Die Inflation sei eine der größten Risiken für das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft und die Rückversicherer seien davon überdurchschnittlich betroffen, schrieb Analyst Will Hardcastle in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Die vier europäischen Vertreter Munich Re, Hannover Rück, Swiss Re und Scor müssten deshalb nach seinen Berechnungen ihre Rückstellungen um 0,5 bis 2,5 Milliarden Dollar erhöhen, wobei Munich Re am wenigsten und Swiss Re am meisten betroffen sei.
Die UBS sieht die hohe Inflation als größtes Risiko für die Rückversicherer. Somit wird entscheidend sein, wann und wie schnell die Notenbanken die zunehmende Inflation stabilisieren und im Anschluss reduzieren können. Die Hannover Rück zeigte sich zuletzt jedoch zuversichtlich und peilt weiterhin einen Rekordgewinn für das laufende Jahr an.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re
Mit Material von dpa-AFX