Das neue Börsenjahr ist noch jung. Die Aktie der DWS Group könnte heute endlich eine klare Richtung gefunden haben, nachdem es in den letzten Handelstagen volatil zuging. In rund drei Wochen öffnet der Konzern bereits seine Bücher für das abgelaufene Jahr. News gab es kurz vor Weihnachten zum leidigen Thema Greenwashing.
In den USA konnte die DWS Group sich bereits im September 2023 Greenwashing-Vorwürfen mit einem Bußgeld entledigen. Hingegen dauern in Deutschland die Ermittlungen gegen den Vermögensverwalter weiter an. Am 23. Dezember meldete die Nachrichtenagentur unter Bezugnahme auf einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, dass die BaFin gegen die DWS eine Sonderprüfung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen eingeleitet hat.
Eine Quelle für die Informationen wurde nicht genannt, doch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte soll damit beauftragt worden sein. Die Prüfung konzentriere sich auf den sogenannten Engagement-Prozess, bei dem die DWS einen kritischen Dialog mit problematischen Unternehmen in ihrem Portfolio anstrebt. Ein DWS-Manager soll Vorwürfe und Bedenken bezüglich des Engagement-Prozesses geäußert haben. Unklar ist, ob die neuesten Entwicklungen nun auch intensiver von der Staatsanwaltschaft Frankfurt untersucht werden.
Somit scheint das Thema den Vermögensverwalter noch eine Weile zu beschäftigen. Am 30. Januar wird indes das vorläufige Ergebnis für das Geschäftsjahr 2024 erwartet. Der Konsens der Analysten geht von Erlösen in Höhe von 2,75 Milliarden Euro aus, was rund 140 Millionen Euro über dem Wert von 2023 liegen würde. Der Nettogewinn soll sich auf 674 Millionen Euro belaufen, ein Anstieg um rund 100 Millionen Euro.
Für die kommenden Jahre werden weiterhin steigende Erlöse und Gewinne erwartet. Die Bewertung der Aktie könnte damit weiter sinken. Nach einem KGV von 11 wird für 2025 ein Wert von rund 10 prognostiziert. Die Dividendenrendite soll für das Geschäftsjahr 2024 bei 5,4 Prozent liegen; 2025 könnten es 100 Basispunkte mehr sein.
Die Aktie hat sich im heutigen Intraday-Handel von der 50-Tage-Linie bei 40,00 Euro nach oben abgesetzt. Bei 41,80 Euro käme die nächste Hürde in Form des Verlaufshochs aus dem Dezember in Sicht. Weiter steigende Börsen und sinkende Inflationsraten könnten in diesem Jahr den Kurs stützen.
Die Aktie bleibt ein Kauf, gerade Dividendenjäger greifen zu. Der Stopp verbleibt bei 30,00 Euro.