Mühsam kämpfte sich die Aktie der Deutschen Bank in den letzten Tagen wieder nach oben. Aus fundamentaler Sicht könnte es nun in einem Geschäftssegment nach zwei Jahren endlich Entspannung geben.
Seit der Pandemie und dann den Leitzinserhöhungen im Jahr 2022 ist der Immobiliensektor in Schwierigkeiten geraten. Besonders getroffen hatte es das Untersegment Gewerbeimmobilien und hier Büros. Zwar waren vor allem die USA seit letztem Jahr diesbezüglich im Fokus gestanden, aber auch in Deutschland nahmen die Leerstände zu.
Nun gibt es allerdings Hoffnung auf eine Stabilisierung. Nach Angaben des deutschen Verbandes der Pfandbriefbanken sind die Preise für Büroimmobilien in Deutschland im zweiten Quartal um rund 0,3 Prozent gestiegen. Das war die erste Zunahme auf Quartalssicht seitdem der Markt vor zwei Jahren seinen Höhepunkt erreicht hatte. Allerdings liegen die Preise im Vergleich dazu noch etwa 17 Prozent im Minus. Das berichtet Bloomberg News.
Auch die Preise für Einzelhandelsimmobilien konnten demnach im abgelaufenen Quartal zulegen, und zwar um 0,7 Prozent. Bei Wohnimmobilien ging es um 0,5 Prozent nach oben. „Der Gewerbeimmobilienmarkt präsentiert sich weiterhin angespannt”, warnte Verbands-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Denn Transaktionen und Umsätze befänden sich noch auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. „Dennoch häufen sich die Anzeichen dafür, dass der Abschwung am Gewerbeimmobilienmarkt an Kraft verliert“, erklärte er.
Für die Deutsche Bank wären steigende Preise am heimischen Immobilienmarkt eine gute Nachricht. Denn zuletzt machten alleine deutsche Hypothekendarlehen 31 Prozent des insgesamt 482 Milliarden Euro schweren Kreditbuchs aus. Weitere sechs Prozent entfielen auf riskantere Kredite aus dem Bereich gewerbliche Immobiliendarlehen.
Zuletzt musste das Finanzinstitut seine Risikovorsorge auf wegen Ausfällen und drohender Zahlungsschwierigkeiten im Segment Gewerbeimmobilien erhöhen. Stabilisieren sich nun die Preise in einem Teilmarkt, dann hätte das mittelfristig positive Auswirkungen.
Die Situation für die Aktie ist weiterhin brenzlig. Zwar schloss der Kurs den zweiten Tag in Folge über dem GD200 bei 13,21 Euro. Der Abstand zur Unterstützung ist aber immer noch gering. Um aus der Gefahrenzone herauszukommen, sind weitere Kursanstiege nötig. Der Stopp verbleibt bei 12,00 Euro.