Die Verantwortlichen für das Musterportfolio von Platow Derivate verweisen auf die Probleme von Daimler, etwa die angekündigten Überprüfungen durch US-Behörden bezüglich möglicherweise überhöhter Abgaswerte. Andererseits halten sie sowohl die fundamentale als auch die charttechnische Ausgangslage und das Chance/Risiko-Profil für gut genug, um sogar eine längerfristige Spekulation auf steigende Kurse zu wagen.
Analysten haben die Aussagen des Vorstands beim Kapitalmarkttag der Lkw-Sparte überwiegend positiv aufgenommen. Demnach hat sich die Lage auf dem Lkw-Markt seit der Gewinnwarnung im Mai nicht weiter verschlechtert. Zudem bestätigte das Management die mittelfristigen Wachstums- und Margenziele. Nach einem starken ersten Quartal des laufenden Jahres sind auch die Aussichten für das Gesamtjahr für den Gesamtkonzern ganz ordentlich. Das KGV für das laufende Jahr beträgt 7 und dürfte in den nächsten Jahren sinken. Die Dividendenrendite beträgt mehr als sechs Prozent.
Die Marke von 55 Euro sollte als charttechnische Unterstützung dienen. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 80 Euro. Danach müsste die mittelfristige Abwärtstrendlinie überwunden werden, welche derzeit bei 85 Euro verläuft. Um wegen des anstehenden großen Verfallstages (Hexensabbat) die nötige Vorsicht walten zu lassen, haben die Verantwortlichen für das Musterportfolio von Platow Derivate den am 16. Juni 2017 fälligen Discount-Call-Optionsschein (WKN PB47JG) der BNP Paribas Emissions- und Handelsgesellschaft mbH auf Daimler eingebucht und den Stoppkurs bei 0,20 Euro gesetzt. Die Bank zahlt fünf Euro zurück, wenn die Aktie am 16. Juni 2017 mindestens 75 Euro kostet. Jeder Cent weniger als 75 Euro wird auch von diesem Cap des Scheins abgezogen. Bei einer Notierung der Aktie von 70 Euro oder weniger verfällt der Schein demnach wertlos. Der nötige Anstieg des Aktienkurses um rund 36 Prozent auf 75 Euro, um den Höchstbetrag zu kassieren, ist zwar ein anspruchsvolles Vorhaben, auf Sicht eines Jahres müsste das aber zu schaffen sein. Hinzu kommt, der Schein dürfte bereits während der Laufzeit an Wert gewinnen, wenn sich die Aktie spürbar verteuert. Vorzeitige (Teil-)Gewinnmitnahmen sind dann durchaus möglich.