Durch die Einbeziehung von Bormioli Pharma hat der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer im ersten Quartal 2025 bei Umsatz und Gewinn zulegen können. Aus eigener Kraft hätten sich die Kennzahlen rückläufig entwickelt. Gerresheimer bestätigt indes die Prognose für das angebrochene Geschäftsjahr 2024/25.
Dank der Integration von Bormioli Pharma steigerte Gerresheimer im Auftaktviertel den Umsatz um 11,6 Prozent auf 520,1 Millionen Euro (Schätzung: 527,1 Millionen Euro) und das bereinigte EBITDA kletterte um 13,1 Prozent auf 91.5 Millionen Euro (Prognose: 90,8 Millionen Euro). Organische hätten sich die Erlöse (minus 6,5 Prozent) und das bereinigte EBITDA (minus 9,3 Prozent) deutlich rückläufig entwickelt.
Gerresheimer begründet die schwache Entwicklung ohne die Einbeziehung von Bormioli Pharma durch "eine Verschiebung von Umsätzen im Spritzengeschäft sowie eine gedämpfte Nachfrage bei Moulded Glass insbesondere im Bereich Kosmetik".
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt Gerresheimer: Das organische Umsatzwachstum soll bei drei bis fünf Prozent liegen, die bereinigte EBITDA-Marge soll sich bei 22 Prozent einfinden. Zur Einordnung: Im ersten Quartal lag diese bei gerade einmal 17,6 Prozent. Gerresheimer muss also noch im Laufe des Fiskaljahres eine Schippe drauflegen.
In den vergangenen Wochen stand das operative Geschäft von Gerresheimer mehr im Hintergrund. Das Unternehmen bestätigte das Interesse von Private-Equity-Gesellschaften an einer Übernahme des Konzerns. Zuletzt ist die M&A-Fantasie allerdings entwichen. Die Aktie gab die gesamten Kursgewinne, die durch den gespielten Übernahme-Case angefallen waren, wieder ab.
Das operative Geschäft beim Hersteller von Spezialverpackungen hat immer noch etwas Sand im Getriebe. Nur dank Bormioli Pharma sind die Düsseldorfer bei Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal gewachsen. In den verbleibenden drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres muss Gerresheimer richtig Gas geben, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Watchlist!