Die Aktie von K+S konnte im gestrigen Handel wieder einmal deutlich Boden gut machen. Doch das übergeordnete Bild bleibt dasselbe: Seit vielen Monaten leiden die Produzenten K+S, Mosaic und Nutrien unter der schwachen Entwicklung der Kalipreise. Diese waren 2022 im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine aufgrund von Nachfragesorgen stark gestiegen, da Russland und Weißrussland wichtige Produzenten sind. Anschließend sind sie aber kräftig gefallen – und verharren seitdem auf niedrigem Niveau.
So haben sich die Kalipreise sowohl in den USA als auch im wichtigen Markt Brasilien in den vergangenen Wochen kaum bewegt. Während etwa im Corn Belt der Vereinigten Staaten für eine Tonne Kali knapp 380 Dollar auf den Tisch gelegt werden müssen, sind es in Brasilien derzeit 290 Dollar.
Blickt man auf das, was die Produzenten für den weiteren Jahresverlauf prognostiziert haben, so gibt es wenig Grund für Optimismus. So rechnet etwa Nutrien allenfalls mit einem leichten Wachstum für 2024. Bei der Kaliproduktion gehen die Kanadier von einer Spanne zwischen 13,0 und 13,8 Millionen Tonnen aus. Im vergangenen Jahr lag die Förderung bei 13,2 Millionen Tonnen.
Mosaic sprach von einem anhaltend schwierigen Marktumfeld und kündigte daher auch an, die Förderung in der Mine Colonsay als Reaktion auf die niedrigeren Preise zu drosseln.
Auch die meisten Experten sind eher zurückhaltend. So liegen die durchschnittlichen Prognosen für die Umsätze für 2024 bei den drei Kaliriesen allesamt unter den Niveaus des Vorjahres. Erst ab dem kommenden Jahr wird wieder mit leichten Zuwächsen gerechnet.
Solange die Kalipreise in den wichtigsten Agrarstaaten keinerlei Erholungstendenzen zeigen, dürfte es auch für die Papiere von K+S, Nutrien und Mosaic äußerst schwierig werden, eine nachhaltige Trendwende einzuleiten. Derzeit präsentieren sich alle Kali-Titel in schwacher charttechnischer Verfassung. Trotz der günstigen Bewertung aller drei Akten drängt sich daher aktuell weiterhin kein Kauf auf.