Bei GoProhat die Corona-Pandemie im letzten Jahr deutliche Spuren hinterlassen. Umsatz und Gewinn des Herstellers von Action-Kameras sind eingebrochen. Positiv war dagegen die Entwicklung bei den Abonnenten. Das allein reicht den Anlegern aber nicht: An der Nasdaq steht die Aktie vorbörslich dick im Minus.
Ob auf den Helmen von Skifahrern oder auf den Brettern von Surfern: Die robusten Kameras von GoPro gehörten in den letzten Jahren zum gewohnten Bild auf Pisten und an Stränden. Da aufgrund der Corona-Pandemie das Reisen im letzten Jahr kaum möglich war und Skigebiete geschlossen sind, gab es weniger Anlass zum Kauf von Action-Camcordern.
Das zeigt sich bei den GoPro-Geschäftszahlen 2020. Im Vergleich zu 2019 brach der Umsatz um rund 25 Prozent auf knapp 892 Millionen Dollar ein. Der um Sonderaufwendungen bereinigte Verlust lag bei fast 66,9 Millionen Dollar. Er hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als vervierfacht.
Gute Zahlen vermeldete das Unternehmen bei den Abonnenten. Ihre Zahl wuchs auf knapp 761.000 und damit um 145 Prozent im Vergleich zu 2019. Für 49,99 Euro im Jahr haben die Nutzer unbegrenzten Cloud-Speicher für ihre Fotos und Videos, können ihre Aufnahmen auf diverse Plattformen livestreamen und haben Zugang zu Rabatten und Eintauschaktionen.
Bis Ende 2021 will das Management die Zahl der Abonnenten auf zwei Millionen gesteigert haben und damit 100 Millionen Dollar umsetzen. Im vergangenen Jahr trugen die Einnahmen aus dem Abo-Geschäft lediglich knapp vier Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Die Anleger zeigen sich von den Zahlen des Unternehmens enttäuscht. Nachdem sich der Aktienkurs von GoPro seit Ende März 2020 mehr als vervierfacht hatte, steht er an der Nasdaq vorbörslich aktuell mit über sechs Prozent im Minus.
DER AKTIONÄR hält dennoch an seiner Empfehlung für GoPro fest. Die Aktie ist mit einem 2021er KGV von 18 moderat bewertet und sobald die weltweiten Impfkampagnen Wirkung zeigen, wird auch wieder mehr gereist. Die Abenteuer – ob auf dem Wasser oder der Piste – wollen dann dokumentiert werden. Das Kursziel von 12,77 Euro ist daher auf Sicht erreichbar.