Eine Umsatzwarnung von Boohoo hatte den Zalando-Aktionären zuletzt die Stimmung vermiest. Am heutigen Donnerstagmorgen notiert die Aktie aber wieder leicht im Plus – auch wenn von Analystenseite die Skepsis zunimmt. Auf den ersten Blick schmerzt vor allem eine Herabstufung durch die UBS.
So hat UBS-Analyst Yashraj Rajani die Zalando-Aktie von „Buy" auf „Neutral" abgestuft und das Kursziel mit einer Senkung von 48 auf 26,50 Euro fast halbiert. Die guten Nachrichten für Zalando seien bereits im Kurs eingepreist. Zudem sieht Rajani beim Wachstum des Bruttowarenwerts (GMV) eine große Herausforderung: Zalando benötige für die nächste Wachstumsphase sowohl eine Erhöhung des durchschnittlichen Warenkorbwerts als auch neue Kunden. Dies sei aber nach dem Kundenrückgang im zweiten Quartal unwahrscheinlich.
An der grundsätzlichen Wachstumsstory von Zalando hält Rajani jedoch fest. Der Konzern sei am besten positioniert, um vom Online-Wachstum zu profitieren, da das Partnerprogramm (PP) die Breite des Angebots für Marktanteilsgewinne von Online- und Offline-Händlern bietet. Der Experte erhöhte zudem die Margenprognose.
Die Halbierung des Kursziels wirkt zunächst drastisch, insgesamt sieht die UBS damit aber immer noch ein Potenzial von knapp 30 Prozent. Das durchschnittliche Kursziel der 32 von Bloomberg befragten Analysten impliziert sogar einen Spielraum von 78 Prozent. Für den AKTIONÄR drängt sich bei der Aktie derzeit aber trotzdem kein Kauf auf.
Mit Material von dpa-AFX