Wegen Abschreibungen auf ein Kalidünger-Projekt in Äthiopien hat der norwegische Düngerkonzern Yara im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Überschuss des Konkurrenten des deutschen K+S-Konzerns fiel 2021 im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 384 Millionen US-Dollar.
Aktuell liege das Dallol-Projekt in Äthiopien auf Eis, während an einer Lösung für die nächste Phase gearbeitet werde. Die Aktien von Yara gerieten unter Druck und fielen um mehr als vier Prozent.
Den Umsatz steigerten die Norweger im vergangenen Jahr dank deutlich gestiegener Düngerpreise um fast 42 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) legte um mehr als ein Viertel auf 2,9 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten sich hier mehr erhofft.
Eine tendenzielle Belastung bleiben indes die hohen Gaspreise für die energieintensive Düngerproduktion. Zwar konnten diese durch höhere Verkaufspreise kompensiert werden, doch hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits phasenweise die Produktion von Ammonium in Europa gedrosselt. Aktuell laufe die Produktion in Europa aber wieder normal, hieß es am Dienstag.
Auf Basis der Gaspreise vom Januar sowie ein stabiles Kaufvolumen vorausgesetzt, würden sich die Gaskosten im ersten und zweiten Quartal allerdings im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahreszeiträumen um 900 respektive 700 Millionen Dollar erhöhen.
Im Zuge der mauen Zahlen geht es mit dem Kurs der Yara-Aktie heute deutlich bergab. Bereits investierte Anleger beachten den Stopp bei 35,00 Euro. Hingegen geht die Party der K+S-Papiere weiter. Die MDAX-Titel verteuern sich heute erneut und klettern auf den höchsten Stand seit Herbst 2018. Anleger lassen die Gewinne bei der immer noch günstig bewerteten Aktie weiter laufen und ziehen den Stopp auf 13,50 Euro nach.
Mit Material von dpa-AFX